„Ich sehe ein mentales Problem“

Dormagens Trainer sorgt sich um die psychische Verfassung seines Teams. Niederlage gegen Korschenbroich.

Auch wenn es nur ein Testspiel war und die Beine seiner Schützlinge durch zwei tägliche Trainingseinheiten müde sind: Die 21:22-Pleite (11:13) des TSV Bayer Dormagen beim TV Korschenbroich trug zwei Wochen vor dem Zweitliga-Start nicht dazu bei, die Laune von Trainer Jörg Bohrmann zu steigern. Im Gegenteil.

Der Coach macht sich zunehmend Sorgen um die psychische Verfassung seines Teams. „Ich sehe bei uns ein mentales Problem. Wir haben eine extrem junge Mannschaft, die unter hohem Druck steht und damit derzeit nicht gut umgeht. Wir sind momentan in einem Loch“, sagt Bohrmann, der bei dem einen oder anderen Spieler eine gewisse Emotionslosigkeit ausgemacht hat.

Schwer wiegen die Verletzungen von Max Bettin und Pascal Noll, die dem TSV wochenlang fehlen. „Das ist für uns nur schwer aufzufangen“, sagt Bohrmann. Viel Spielraum für Neuverpflichtungen gebe es nicht „Der Markt ist um diese Jahreszeit klein. Und bei den Spielern, die verfügbar sind, muss man sich natürlich auch fragen, warum das so ist.“

Das Lokalduell vor 150 Zuschauern in der Waldsporthalle lief zähflüssig, auszeichnen konnten sich nur die Torhüter. Aufseiten der Gastgeber machte Benedikt Köß eine starke Partie, für Dormagen überzeugte Fredrik Genz in der zweiten Halbzeit. Bayer konnte im ersten Abschnitt mehrfach bis auf drei Tore davonziehen, hatte nach der Pause aber nicht mehr viel nachzulegen. Der deutlich bissigere TVK drehte die Partie. „Auch wenn bei uns lange nicht alles gut war, ist das ein schönes Ergebnis“, sagt TVK-Coach Ronny Rogawska.

In zwei weiteren Testspielen in Belgien unterlag der Drittligist derweil dem belgischen Meister HC Tongeren (18:20) und dem niederländischen Erstligisten OCI Lions Limburg (20:22). Dormagen gewann dagegen im Rahmen der offiziellen Saisoneröffnung am Sonntag gegen den belgischen Vizemeister Initia Hasselt mit 29:25. Erfolgreichste Werfer waren Sebastian Damm, Jo-Gerrit Genz, Robin Doetsch und Marjan Basic (je fünf Treffer).