Kapellen dreht nach der Pause auf

SCK gewinnt in erster Runde des Niederrheinpokals am Ende deutlich mit 5:0 gegen Biemenhorst. TSV Meerbusch müht sich zu 2:1 gegen Rellinghausen.

Foto: Wilschrey

Erleichterung an der Erft: Dreimal in Folge hatte es den SC Kapellen zuletzt in den ersten Runden des Niederrheinpokals gegen klassentiefere Teams erwischt — dieses Mal wurde der Fußball-Oberligist seiner Favoritenrolle gerecht. Bis zum am Ende deutlichen 5:0 (0:0)-Erfolg beim A-Kreisligisten SV Biemenhorst hatten sich die Gäste freilich mächtig ins Zeug legen müssen. Derweil gewann der TSV Meerbusch sein erstes Pflichtspiel nach der Vereinsfusion. Der Oberligist setzte sich mit 2:1 (0:1) gegen den Landesligisten ESC Rellinghausen durch.

Frank Mitschkowski, Trainer des SC Kapellen, über Pokalgegner Biemenhorst

Auf dem stumpfen und holprigen Rasen an der Birkenallee in Bocholt hatte der Favorit zunächst seine Mühe. „Die haben sich nicht nur hinten rein gestellt. Das haben die schon gut gemacht“, sagte SCK-Trainer Frank Mitschkowski. Seinem Team fehlte die Zielstrebigkeit. „Es fehlte der finale Ball“, bemängelte Mitschkowski. Der afghanische Nationalspieler Kani Taher und Andrej Hildenberg hätten trotzdem bereits vor dem Seitenwechsel für die Erftstädter treffen müssen.

Im zweiten Abschnitt belebte der Coach das Angriffsspiel des SCK, brachte die wesentlich offensiveren Georg Madatsidis und Ede Ungefug für Keisuke Ota und Marcel Koch. Mit Erfolg: In der 58. Minute gelang Benny Schütz der Führungstreffer, kurz darauf erhöhte Ungefug auf 2:0 (61.). In der Folge sah Mitschkowski mit großer Freude, wie der SCK den Druck auf das Tor des A-Ligisten stetig erhöhte: „Und wir konnten dabei auch viele Chancen kreieren.“

Trotzdem dauerte es bis zur 77. Minute, ehe Madatsidis den dritten Treffer nachlegte. Ein Doppelpack von Schütz (78./89.) sorgte für den Endstand. „Das war ganz in Ordnung“, resümierte Mitschkowski. Sein Hauptkritikpunkt: „Wir hätten durchaus noch mehr Tore schießen können.“

Für den TSV Meerbusch war es indes der erwartet schwere Gang. Mit einer Not-elf trat der Oberligist beim kampfstarken ESC Rellinghausen an. Nach einer schlechten ersten Halbzeit und einem verdienten 0:1-Rückstand war ein Pausendonnerwetter der Trainer Olivier Caillas und Robert Palikuca nötig, um das Team zu wecken und in die Erfolgsspur zu bringen.

Die Matchwinner für Meerbusch waren Bojan Katic (80.) und Florian Witte (90.+2), die mit ihren Toren das Spiel in der Schlussphase noch drehten. Für Katic war der Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich die Krönung einer starken Leistung. Der defensive Mittelfeldspieler ist eine der Verstärkungen aus der zweiten Mannschaft des TSV. Caillas und Palikuca hatten den Mittelfeldspieler wegen Personalnot mit nach Essen genommen und kurz nach der Halbzeit für den rotgefährdeten Esin Gula eingewechselt. „Er hat seine Sache richtig gut gemacht“, lobte Palikuca.

Robert Palikuca, Trainer des TSV Meerbusch, über Pokalgegner Rellinghausen

Mit dem letzten Angriff der Partie und dem Treffer zum 2:1-Endstand verhinderte der TSV in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Verlängerung: Nach einer starken Kombination über Celal-Can Yücel und Kevin Dauser schlenzte Witte den Ball aus 18 Metern ins Tor.

Im ersten Durchgang war der TSV klar im Nachteil gegen die verbissen kämpfenden Gastgeber. „Das war schon sehr beeindruckend“, sagte Palikuca: „Wir konnten kaum einmal in Ruhe den Ball annehmen. Der ESC war viel galliger.“

Mit der ersten Offensivaktion ging die Heimelf nach sechs Minuten in Führung: Stürmer Max Richter setzte sich nach einem Befreiungsschlag gegen drei Meerbuscher durch.

Nach 60 Minuten ließ die Kondition der Essener nach. Der TSV wirkte dagegen so frisch wie zu Beginn der Partie. „Da konnte man sehen, dass wir schon viel getan haben und wir und über die konditionellen Grundlagen verfügen“, sagt Palikuca.