Insolvenzen: Im Montanushof stehen zwei weitere Ladenflächen leer
Die Textilgeschäfte „Zero“ und „Chisu“ sind geschlossen.
Grevenbroich. Zwei Insolvenzen und damit zwei neue Geschäftsleerstände haben den Manager des Montanushofes, Tim Grevelhörster, kalt erwischt. Leer stehen jetzt auch die beiden ehemaligen Damenbekleidungsgeschäfte „Zero“ und „Chisu“. Das Reisebüro Thomas Cook ist an die Kölner Straße gezogen. Und die Parfümerie Becker nutzt den Leerstand des ehemaligen „Ihr Platz“ nur bis 27. Oktober. Dann soll die Renovierung am alten Standort im Montanushof in Eingangsnähe abgeschlossen sein.
„Die Insolvenz von Chisu kam ganz plötzlich, bei Zero hat sie sich schon abgezeichnet“, sagt Grevelhörster, der zugibt, dass ihm die Leerstände durchaus Sorgen bereiten. Er gehe nicht davon aus, die beiden Geschäftslokale noch in diesem Jahr neu vermieten zu können. „Die Verhandlungen mit Mietern werden immer zäher und dauern immer länger. Für das erste Obergeschoss bin ich schon seit einem Jahr mit Mietinteressenten in Verhandlungen“, berichtet der Montanushof-Manager.
Zur Beseitigung der Leerstände von Reisebüro und „Ihr Platz“ hat Grevelhörster allerdings Pläne: Er will die beiden Ladenlokale zu einem großen zusammenlegen und hofft als Mieter auf einen Filialisten. Die Verhandlungen seien aber noch am Anfang. Zunächst werde er saisonal Händler für Karnevals- und Halloweenartikel dort einziehen lassen, nicht aber auch noch Advents- und Weihnachtsartikel. „Das wird mir sonst zu ramschig“, sagt Grevelhörster.
Der stellvertretende Vorsitzende des Grevenbroicher Werberings macht sich nicht nur Sorgen über „seinen“ Montanushof. „Zwei Einkaufspassagen sind für Grevenbroich zu viel. Und die Einkaufsstraße ist zu lang“, sagt Grevelhörster.
Ganz schlimm sei es, dass Eigentümer von Einzelhandelsflächen versuchten, mit Dumpingmieten zu locken. Die Geschäftsleute zögen dahin, wo die Mieten am niedrigsten seien. In der freien Marktwirtschaft sei dies zwar legitim. Für die Innenstadtentwicklung sei dieses Verhalten aber nicht förderlich. Dazu komme noch das Problem mit dem Areal Am Hammerwerk, von wo aus auch immer wieder versucht werde, Kaufkraft aus der Innenstadt herauszuziehen, so Grevelhörster.
Zwei Insolvenzen, so wie jetzt, hat der Montanushof laut Manager vor etlichen Jahren auch schon einmal gehabt, als zeitnah zwei Ankermieter aufgehört hätten. Weitere Geschäftsaufgaben befürchtet Grevelhörster im Montanushof mittelfristig aber nicht: „Die Mieter, die wir hier schon lange haben, sind zufrieden.“