Polizeieinsatz in Neuss Neusser verfolgt nachts islamistischen Gefährder

Neuss. · 31-jährige Tschetschene ist vier Wochen danach immer noch auf freiem Fuß.

 ARCHIV - 03.12.2016, Baden-Württemberg, Freiburg: Ein Polizeifahrzeug stehtwährend einer Verkehrskontrolle mit Blaulicht auf der Straße. (zu dpa: "Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt zu - höhere Strafen gefordert" vom 24.08.2017) Foto: Patrick Seeger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 03.12.2016, Baden-Württemberg, Freiburg: Ein Polizeifahrzeug stehtwährend einer Verkehrskontrolle mit Blaulicht auf der Straße. (zu dpa: "Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt zu - höhere Strafen gefordert" vom 24.08.2017) Foto: Patrick Seeger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Patrick Seeger

Ein Anwohner der Trankgasse hat mit seinem Auto zwei mutmaßliche Einbrecher verfolgt, die erst auf der Augustinusstraße von der Polizei gestoppt und festgesetzt werden konnten. Hätte der Nachbar gewusst, wen er da verfolgt, wäre er vielleicht nicht so forsch gewesen. Denn in dem flüchtenden Auto saß Raschid K. (31), ein islamistischer Gefährder der höchsten Risikoklasse. Der ist knapp vier Wochen nach diesem Zwischenfall immer noch auf freiem Fuß. Denn der versuchte Einbruch wurde von dem Haftrichter nur als Sachbeschädigung gewertet, berichtet ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf. „Wir haben natürlich versucht, den bestehenden Haftbefehl in Vollzug zu setzen.“

Raschid K., ein 2004 aus Tschetschenien nach Deutschland eingereister Islamist, sorgt deswegen derzeit bundesweit für Schlagzeilen. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete zuerst über den Mann, der in der salafistischen Szene tief verwurzelt und gleichzeitig in die organisierte Kriminalität verstrickt sein soll. Bei dem von den Sicherheitsbehörden als gefährlich eingestuften Mann, dessen Asylantrag schon vor Jahren abgelehnt wurde und der trotzdem nicht abgeschoben werden kann, war Ende April sogar eine scharfe Waffe sichergestellt worden. Der damals ergangene Haftbefehl wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Raschid K. müsse, so heißt es in dem gerichtlichen Haftverschonungsbeschluss laut Spiegel, nur straffrei bleiben.

Zwei Wochen nach dem Waffenfund fiel der Tschetschene in Neuss als mutmaßlicher Einbrecher auf. Was er mit seinem 37-jährigen Komplizen in dem Mehrfamilienhaus wollte, dessen Türe sie zu knacken versuchten, ist ungeklärt. Man versuche zu ermitteln, ob es Anhaltspunkte im Zusammenhang mit Bewohnern gebe, sagt der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Eine direkte Verbindung des in Gladbach gemeldeten Raschid K. nach Neuss sei bislang nicht belegt. Für seinen Komplizen „mit einschlägiger Vergangenheit“, wie der Spiegel formuliert, ist eine andere Staatsanwaltschaft zuständig. Es gibt keine Anhaltspunkte für einen möglichen terroristischen Hintergrund. -nau

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