Altes Rathaus Norf: Sanierung abgeschlossen Sanierung des alten Rathauses in Norf ist abgeschlossen

Norf. · Außenstelle des Bürgeramtes und der Polizeiposten ziehen zurück.

Robert Douven (l.) und Helmut Hempel vom Umzugsunternehmen brachten die ersten Einrichtungsgegenstände.

Foto: Christoph Kleinau

Am Lessingplatz werden die Koffer gepackt. Denn sowohl die Außenstelle des Bürgeramtes als auch der Polizeiposten Norf ziehen von dort zurück in das alte Norfer Rathaus an der Vellbrüggener Straße. Im Oktober 2016 waren beide Einrichtungen ausgelagert worden, damit das Rathaus grundlegend saniert werden kann. Am Donnerstag (13. Juni) um 14 Uhr nimmt nun das Bürgeramt wieder seinen Dienstbetrieb auf. Die Polizei folgt nach Angaben einer Behördensprecherin so schnell wie möglich.

Gepackt – wenn auch in viel bescheidenerem Umfang – wird auch an der Hansemannstraße, wohin die städtische Bodendenkmalpflege angesichts der Norfer Rathaussanierung ausweichen musste. Dort stellt die Archäologin Karin Striewe eine Reihe von Grabungsfunden aus Norf zusammen, die dem Norfer Heimatverein zunächst für ein Jahr als Leihgabe zur Verfügung gestellt werden.

Ehrenmitglied verstarb
vor einigen Tagen

Denn der bekommt im Norfer Rathaus erstmals eigene Räume und plant darin den Aufbau eines kleinen Norfer Heimatmuseums. Eine Säule der Sammlung sollen die Bilder und Dokumente zur Ortshistorie sein, die Jakob Stechmann zusammengetragen hat, berichtet Kurt Königshofen, der zweite Vorsitzende des Vereins. Stechmann, seit 2010 Ehrenmitglied des Vereins, war vor einigen Tagen im Alter von 83 Jahren verstorben. Der Verein hofft aber auch auf Exponate von Norfern selbst, die einen Einblick in die Ursprünge des Ortes und seine Geschichte bis in die jüngste Gegenwart vermitteln. Das können auch Fotos, Bücher oder Zeitungsartikel sein. „Manche Dinge werden von Erben entsorgt oder lagern ungenutzt in Kellern und auf Speichern“, sagt Königshofen. Der Verein würde sich über solche Exponate freuen, um sie der Nachwelt zu erhalten.

Ziel des Vereins ist es, die in den extra angeschafften Museumsvitrinen gezeigten Ausstellungsstücke regelmäßig auszutauschen und auch heimatkundliche Sonderausstellungen zusammen zu stellen. Das unterstützt die Stadt gerne, sagt Striewe, die zum Auftakt vor allem Stücke aus der Sammlung von Josef Zillikens ausleiht. Der 1986 verstorbene Heimatforscher habe ab den 1950er Jahren selbst Ausgrabungen gemacht und Dinge zutage gefördert, die Striewe außergewöhnlich nennt. Sein Münzschatz mit über 1000 Geldstücken aus dem vierten Jahrhundert bleibt zwar, wo er ist, nämlich im Clemens-Sels-Museum. Aber ausleihen kann die Stadt, was über die bis 1975 selbständige Gemeinde Norf in den Bestand der Neusser Bodendenkmalpflege gelangt ist: römische Bronzebeschläge etwa, Tonscherben und Ziegelfragmente.