Jury beurteilt Ideen für Inbusviertel

Nach einem ersten Auswahlverfahren sind sechs Büros übrig geblieben.

Neuss. Das Preisgericht tagt: Am 12. März wird eine Jury entscheiden, welches Architekturbüro die beste Idee für die Industriebrache am Hauptbahnhof entwickelt hat. Inbusviertel hat der Düsseldorfer Projektentwickler Bema das geplante innerstädtische Quartier getauft, doch soll von der untergegangenen Fabrik „Bauer und Schaurte“ mehr erhalten bleiben als der Name der Schraube, die sie weltberühmt machte.

In einer ersten Arbeitssitzung hat das Preisgericht jetzt sechs Entwürfe ausgewählt, die allesamt vom Landschaftsverband als erhaltenswert bezeichneten Bauteile berücksichtigen. Das sind neben Teilen der Fassade des Verwaltungsgebäudes an der Further Straße zwei kleine Produktionshallen, die die Bombennächte des Zweiten Weltkrieges halbwegs heil überstanden hatten. Die Büros, die weiter im Verfahren sind, sollen sich noch einmal detailliert mit diesen Ensembles beschäftigen, war eine der Aufgaben, die die Jury formulierte. Die Entwürfe sollen so nachgebessert werden, dass in der nächsten Sitzung des Gremiums eine Entscheidung getroffen werden kann. Bema-Geschäftsführer Ralph Schneemann ist überzeugt, dass das klappt. Er sei mit dem Verfahren und den sechs verbleibenden Entwürfen sehr zufrieden und sicher, „dass am Ende daraus ein Sieger ermittelt werden kann“.

24 Büros waren eingeladen worden, sich an diesem von der Bema ausgelobten städtebaulichen Wettbewerb zu beteiligen, 21 gaben ihren Vorschlag auch in der gesetzten Frist ab. Welcher Entwurf den einzelnen Planern zuzuschreiben ist, erfuhren die Juroren nicht. Sie wissen auch nicht, welche sechs Büros weiter im Rennen sind.

Der Siegerentwurf werde als Basis für das Bebauungsplanverfahren dienen, sagt Planungsdezernent Christoph Hölters. Absicht ist es, ein gemischtes Quartier mit einem hohen Grad an Wohnnutzung zu entwickeln. Daneben sollen Platz für Einzelhandel, Büros und Dienstleister sowie ein Hotel und eine Kita entstehen. Ob dazu erhalten wird, was erhaltenswert scheint, entscheiden am Ende allerdings nicht die Juroren und Planer — sondern Fragen der Wirtschaftlich- und Machbarkeit. -nau