Kaarst: 27-Jähriger führt die CDU

Wahl: Generationswechsel bei den Christdemokraten: Der Student Lars Christoph ist der neue Stadtverbandsvorsitzende.

Kaarst. "Wir müssen jetzt die Weichen für die Wiederwahl des Bürgermeisters und für die absolute Mehrheit bei der Kommunalwahl 2009 stellen, damit die CDU auch die stärkteste gestaltende Kraft in Kaarst bleibt." So gibt der neue Stadtverbandsvorsitzende der Christdemokraten, Lars Christoph, die Richtung vor.

Der 27-jährige Jurastudent aus Büttgen ist am Montagabend mit 48 von 83 Stimmen (58 Prozent) zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Er löst damit Norbert Kallen ab, der sein Amt im vergangenen Herbst aus beruflichen Gründen niedergelegt hatte. "Der Vorstand hat über längere Zeit nicht getagt. In zwei Jahren hat es nur sieben Sitzungen gegeben. Das ist auf meine berufliche Situation zurückzuführen", sagt Kallen, der im Hauptberuf die Geschäfte der Caritas im Rhein-Kreis führt. Als seinen Nachfolger hatte er Hans Georg Schröder vorgeschlagen. "Das hat mich eigentlich gewundert, weil ich ja nur eingeheirateter Kaarster bin", sagt der 41-Jährige, der im Kreis Euskirchen bereits Vorsitzender der Jungen Union war, Sprecher der CDU-Fraktion im Rat ist und in der Landtagsverwaltung die Sekretariate mehrer Ausschüsse leitet.

Auch Lars Christoph ist Vorsitzender der Jungen Union auf Kreisebene - und seit zehn Jahren politisch aktiv, von 1999 bis 2004 saß er Kaarster Stadtrat. Er engagierte sich in verschiedenen Wahlkämpfen, war Wahlkampfleiter von Lutz Lienenkämper.

Unter dem Titel "Projekt 2009" will Christoph den Kontakt der CDU zu Verbänden und Vereinen ausbauen und stärken. "Mit unseren Organisationen wie Mittelstandsvereinigung, Frauen-, Senioren- und Junge Union, sind wir besser aufgestellt als unsere Mitbewerber", sagt er.

Christoph will seinen Parteikollegen in der nächsten Vorstandssitzung ein Konzept vorlegen, wie neue Mitglieder gewonnen und dann betreut werden können. "Wir müssen eine inhaltliche Vision, eine Art Leitbild, für die Stadt entwickeln und diese klar formulieren." Dazu will er auch Nicht-Parteimitglieder einladen, sich an dem Diskussionsprozess zu beteiligen. Die Kasse für den Wahlkampf ist übrigens gut gefüllt: Die Partei hat für diese Zwecke rund 30 000 Euro auf ihrem Konto.