Kaarst/ Düsseldorf: Kaarster betrügt 1.500 Anleger

Weil er Kunden um Millionen betrogen hat, muss der 40-Jährige in Haft.

Kaarst/ Düsseldorf. Für einen Betrug mit Immobiliengeschäften an mehr als 1.500 Anlegern muss ein Geschäftsmann aus Kaarst für drei Jahre und zehn Monate hinter Gitter. Das Landgericht Düsseldorf verurteilte den 40-Jährigen am Donnerstag wegen Betrugs in einem besonders schweren Fall.

Der Mann hatte mit seiner Lebensgefährtin 2002 die Firma First Real Estate gegründet, die später in Schieflage geraten war. Laut Urteil sammelte der Mann im Jahr 2006 rund 7,5 Millionen Euro von Anlegern ein, obwohl er wusste, dass seine Firma das Geld offenbar nicht zurückzahlen konnte. Schließlich brach das Schneeball-System zusammen. Der Mann hat alle Vorwürfe zugegeben.

Mit dem Geständnis ersparte der frühere Geschäftsmann dem Gericht ein aufwendiges Verfahren mit zahlreichen Zeugen. Der Prozess sollte ursprünglich bis zum Februar dauern. Die Firma hatte mit dem Geld bei Zwangsversteigerungen Immobilien in Deutschland aufgekauft und auch Geschäfte in Dubai geplant. Über Telefonverkauf mit eigenen Call-Centern hatte das Unternehmen über 8Prozent Zinsen versprochen.

Bereits Ende 2005 war die Firma nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft überschuldet. Nichtsdestotrotz soll die Firma immer neue Investoren geworben haben, um den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten zu können. "Dabei war die Firma damals schon in einer wirtschaftlichen Schieflage", betonte die Vorsitzende Richterin.

Die geprellten Kunden aus ganz Deutschland - darunter auch einige aus Kaarst - legten ihr Vermögen in Immobilien- und Kunstgeschäften an, unter anderem in Bauprojekten in Dubai. Am Ende hatte die Firma rund 11 Millionen Euro Schulden.

Sich und seiner Lebensgefährtin gönnte der Kaarster jedoch einen üppigen Lebensstil: Sie zahlten sich ein Jahresgehalt von rund einer halben Million Euro aus. Das Gericht sprach in seiner Entscheidung von einem schweren Betrug.

Während die Staatsanwaltschaft von 7,5 Millionen Euro Schaden ausging, hatten Anlegerschützer den angerichteten Schaden sogar auf 45 Millionen Euro beziffert.