Umfrage im Rhein-Kreis-Neuss: Exporteure sind optimistisch
Firmen in der Region sehen trotz Finanzkrise gute Chancen auf den Märkten im Ausland.
Rhein-Kreis Neuss. Die Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein sehen in mittel- bis langfristiger Perspektive weiterhin gute Geschäftschancen auf den internationalen Märkten. Die IHK vermutet lediglich eine kurzfristige Abschwächung der weltweiten Nachfrage aufgrund der Finanzmarktkrise.
Grundlage für die Einschätzung der Unternehmen ist eine bundesweite Umfrage der IHK unter 3500 auslandsaktiven Unternehmen unter dem Titel "Going International 2008". Die Befragung fand allerdings schon im Sommer statt.
"Zu diesem Zeitpunkt waren die Auswirkungen der Finanzkrise noch gar nicht erkennbar", meint Jörg Schouren, zuständig bei der Kammer für den internationalen Geschäftsbereich. Er spricht deshalb von einem "gedämpften Optimismus". Unter den befragten Firmen waren auch rund 150 aus der Region der IHK Mittlerer Niederrhein. Nicht alle haben geantwortet. Schouren geht von einem Rücklauf in Höhe von 40Prozent aus.
Erfolgsrezept für die auslandsaktiven Unternehmen seien auch weiterhin die langfristigen Geschäftsbeziehungen, meint Schouren. Wachstumsperspektiven bieten sich nach Einschätzung der befragten Firmen vor allem in Europa, aber auch in den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Diese bundesweiten Perspektiven seien in etwa deckungsgleich mit denen im Bezirk Mittlerer Niederrhein. "Die Region lebt von den Auslandsumsätzen."
Stärker noch als im gesamten Kreis (51 Prozent Exportquote) sei dies in Neuss mit etwa 60 Prozent. Auf die Märkte in Russland, China und auch Indien hätten zahlreiche Unternehmer und Investoren zum Teil bereits schon länger ein Auge geworfen. "Brasilien wird sich erst noch entwickeln", meint Schouren.
Problematisch ist, "dass schwierige rechtliche und administrative Rahmenbedingungen zunehmend den Ausbau der weltweiten Handels- und Investitionsbeziehungen bremsen", sagt IHK-Vizepräsident Norbert Miller. Mittelständische Unternehmen hätten auf Auslandsmärkten zunehmend Probleme beispielsweise mit Produktstandards und Normen - insbesondere im EU-Binnenmarkt.