Kaarst: Grundschule Stakerseite wird nicht aufgeteilt

Die Bezirksregierung entzieht die Genehmigung für den Teilstandort an der Bussardstraße. Damit werden alle Schüler nach den Ferien an der Pestalozzistraße unterrichtet.

Kaarst. Die Sektkorken knallen. Die Eltern der Stakerseite stoßen auf ihren Erfolg an. Sie haben gegen die Aufteilung der Grundschule gekämpft. Am Freitag hat die Bezirksregierung Düsseldorf die Genehmigung für die Einrichtung eines Teilstandortes (Dependance) der Grundschule Stakerseite an der Bussardstraße zurückgezogen. "Damit hat der Unsinn ein Ende, dass Schüler und Lehrer im neuen Schuljahr zwischen Pestalozzistraße und Bussardstraße hätten pendeln müssen", sagt Inga Muth, Sprecherin der Elterinitiative. Die Schüler der dritten und vierten Klasse der Albert-Schweitzer-Schule werden weiterhin an der Bussardstraße unterrichtet.

"Die Bezirksregierung widerruft die Genehmigung, weil der Stadtrat in seiner Donnerstagssitzung die Bausubstanz an der Stakerseite für Schulzwecke ohne Gesundheitsgefährdung für einige Jahre als nutzbar ansieht", sagt Sprecher Bernd Hamacher. Die Bezirksregierung hatte immer wieder betont, dass die Grundlage für die Genehmigung der Dependance die dringend erforderliche Sanierungsbedürftigkeit des Schulgebäudes sei. Sie hatte vom Stadtrat gefordert, dass dazu ein Gutachten vergeben wird.

Dieser Aufforderung waren die Ratsmitglieder in nicht-öffentlicher Sitzung am Donnerstagabend nachgekommen. Zuvor hatten sich die Politiker bis auf die Vertreter der Grünen und der UWG erneut für die Dependance als derzeit beste Lösung ausgesprochen. Das Gutachten soll untersuchen, wie viel eine Sanierung kosten wird und wie wirtschaftlich sie im Vergleich zu einem Neubau ist. Außerdem sollen die Schulen Bussardstraße und Pestalozzistraße analysiert werden, um den künftigen dritten Standort einer Kaarster Grundschule festzulegen. Rund 30000 Euro kosten die beiden Gutachten. "Eine Dependance ist aber nicht möglich, nur um schulorganisatorische Maßnahmen vorzubereiten", erläutert Hamacher.

Bürgermeister Franz-Josef Moormann will die Entscheidung der Bezirksregierung akzeptieren. "Wir haben unsere Meinung formuliert und halten sie für zutreffend. Es ist bedauerlich, dass die Bezirksregierung das anders sieht. Dennoch sind wir jetzt in einer schwierigen Sachfrage weiter."

Christian Gaumitz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, kündigt eine Sondersitzung des Rates an: "Die Vergabe der Gutachten ist jetzt überflüssig." Das sehen Dorothea Zillmer, stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, und der Bürgermeister anders. Jetzt müssten die Gutachten abgewartet werden. "Ich kann die Entscheidung der Bezirksregierung nicht nachvollziehen. Verlierer sind jetzt die Kinder der Albert-Schweitzer-Schule", so Zillmer.