Dormagen: Brandschutz in Schulen geht vor

Der Rat setzt Schwerpunkte. Andere Projekte wie der Ersatzbau der Kita Fichtenweg werden nicht realisiert.

Dormagen. Es kann als ein Sieg für die Sicherheit bezeichnet werden. 2,8 Millionen der rund 4,6 Millionen Euro, die der Stadt aus dem Konjunkturpaket II für den Förderbereich Bildungsinfrastruktur zustehen, werden in Brandschutzmaßnahmen städtischer Schulen investiert. Das entschieden die Mitglieder auf der 34. Sitzung des Stadtrates in Zons.

Zusätzlich soll mit der Summe von etwa 550 000 Euro der Altbau des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden, dessen Träger die Missionsgesellschaft ist, feuersicherer gemacht werden. Für die Fassadendämmung und PCB-Sanierung der Städtischen Schule Burg werden etwa 950 000 Euro veranschlagt.

Vorerst nicht umgesetzt wird die Errichtung eines Ersatzbaus der Kindertagesstätte Fichtenweg und die energetische Gebäudesanierung des Raphaelshauses - Projekte, die ursprünglich ebenfalls auf der Liste der von der Stadt favorisierten Maßnahmen standen. Die SPD-Fraktion zeigte sich über die Gesamtentscheidung zufrieden. "Aus finanziellen Gründen sollten wir diejenigen Brandschutzmaßnahmen, die absolut notwendig sind, anderen Dingen vorziehen", so der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernhard Schmitt. Die FDP-Vorsitzende Beate Brebeck hingegen kritisierte den Ratsbeschluss, auf die Sanierung des Raphaelshauses zu verzichten. Sie forderte, dass auch die Anträge von Schulen und Kindergärten freier Träger bei der Mittelvergabe berücksichtigt werden. "Wir planen bereits so, dass auch die freien Träger mehr bekommen als ihnen zusteht", entgegnete Bürgermeister Heinz Hilgers.

Auch für den Bereich Infrastruktur stehen Mittel aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung. Mit zwei Millionen Euro aus diesem Topf könnten bald zwei altbekannte Zonser Baustellen auf einmal beseitigt werden. Da gerade am Wochenende durch zahlreiche Besucher der historischen Altstadt der reibungslose Betrieb der Feuerwache im Ortskern behindert wird, steht die Überlegung, außerhalb der Innenstadt, im Norden Zons, einen neuen Standort für die Wache zu errichten. Im Zuge dessen könnte das angrenzende Bürgerhaus - das vielen Zonsern unter dem Begriff "Schandfleck" bekannt ist - abgerissen und an gleicher Stelle moderner und auch größer aufgebaut werden. Im Gespräch sind zudem mehrere Seniorenwohnungen, die ein privater Investor in unmittelbarer Nähe der möglichen neuen Feuerwache bauen möchte.

Eine Entscheidung zum Thema Feuerwache/Bürgerhaus steht jedoch noch aus. Am Dienstag soll ein Gespräch mit Vertretern des Landes stattfinden, um über den Sachverhalt zu beraten.