Kaarst: Jungschützen stolz auf König
Schützenfest: Mehr als 1600 Teilnehmer gaben König Dieter bei Kaarster Umzügen die Ehre. Für ihn ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen.
<strong>Kaarst. Was für ein Marsch! Gut 1050 Schützen, rund 450 Musiker und zahlreiche Gäste gaben Schützenkönig Dieter I. Dicken am Sonntagmittag bei der Großen Königsparade am Neumarkt die Ehre. Am Nachmittag grüßten ein weiteres Mal mehr als 1600 Teilnehmer am Umzug im Vorbeimarsch ihre Majestät. Er strahlte unentwegt unter seinem geschwungenen Schnauzbart. Schließlich hatte Dieter Dicken schon bei seinem Eintritt in den Jägerzug "Lustige Jonge" als junger Erwachsener vor mehr als 30 Jahren von diesen Momenten geträumt. Damals hatten die Jungschützen noch keinen guten Stand, ein König aus ihren Reihen war schlichtweg unmöglich. "Es war undenkbar, dass die Jungschützen Gehör finden", sagte Brudermeister Claus Schiffer. Anlass zu seiner Aussage war der Festakt zum 25-jährigen Jubiläum der Jungschützenabteilung in der Rathausgalerie. Am 21. März 1982 hatte sie sich gegründet, Hermann-Josef Junkers stand ihr als erster Jungschützenmeister vor. "Das war einer der wichtigsten Schritte in den letzten 100 Jahren unserer Bruderschaft", so Schiffer.
Gründung der Jungschützen war "riskante Sache"
Bereits damals gehörten der Gruppe 120 Schützen an. Heute zählen sie alleine ein Viertel der Kaarster Bruderschaft mit 1125 aktiven und passiven Mitgliedern. "Das war damals eine ganz riskante Sache", erinnerte sich Weihbischof und Bundespräses Heiner Koch. Er gehörte als junger Kaplan an St. Martinus zu den Gründungsmitgliedern der Jungschützenabteilung und stiftete ihr Königssilber.Bundesschützenkönig Werner Schmidt
am Ort seiner Krönung
Das an die Wand projizierte Foto von ihm entfachte ein starkes Raunen unter den Besuchern des Empfangs. Zu ihnen gehörten Bundesschützenkönig Werner Schmidt, der am Sonntag an den Ort seiner Krönung zurückgekehrt war, sowie rund 50 Jungschützen aus den anderen Kaarster Ortsteilen und der Neusser Furth. In einem kleinen Vortrag ließ Jungschützenmeister Daniel Breitenauer die Vergangenheit Revue passieren und vergaß dabei keinen Namen derjenigen, die an der Geschichte der Kaarster Jungschützen teilhatten. Am Abend stand schließlich ihre aktuelle Majestät, Marco I. Lüpschen, beim Krönungsball im Mittelpunkt.Diese Zeremonie gibt es erst seit 1991, obwohl mit Berthold Breuer bereits 1982 der erste Jungschützenkönig ermittelt wurde. "Der Vorstand schrieb einen Brief an die Bruderschaft mit der Bitte, dem Jungschützenkönig mehr Beachtung zukommen zu lassen", so Breitenauer. Bis dieser Wunsch erfüllt wurde, vergingen jedoch drei Jahre.
Am Montag geht das Volks- und Heimatfest in Kaarst mit dem Bürgerfrühschoppen im Festzelt ab 10.30 Uhr weiter. Am Abend folgt dann der majestätische Höhepunkt der Festlichkeiten: Das Königspaar Dieter und Monika Dicken werden gekrönt.