Kaarst: Klimaschutz - Treibstoff in 28 Gasflaschen
In Kaarst kann nun Erdgas getankt werden. 200 000 Euro haben die Stadtwerke Kaarst dazu investiert.
<strong>Kaarst. An der Freien Tankstelle Neupert an der Industriestraße kommt nun im Kaarster Stadtgebiet Gas als Autokraftstoff aus dem Tankrüssel. Rund 200 000 Euro investierten die Stadtwerke Kaarst (SWK) in die Umbaumaßnahmen. Außer der eigentlichen Zapfsäule wurde eine Verdichterstation gebaut. Von der Hauptleitung wird wie bei jedem Hausanschluss das Gas in das fensterlose Gebäude transportiert. Dort wird das Druckniveau des Brennstoffs von 150 Millibar auf 300 Bar angehoben und in 28 Gasflaschen zwischengelagert.
Das Gas wird durch den Tankrüssel mit 200 Bar gepumpt
Durch den Tankrüssel wird das Gas schließlich mit 200 Bar gepumpt. Das Kilogramm Erdgas kostet derzeit 77 Cent. Da die Masse allerdings 1,3 Liter Superbenzin entspricht, liegt der Literpreis umgerechnet bei 59 Cent.
Nach einer Studie der Stadtwerke Kaarst fiel die Standortwahl auf die Tankstelle von Markus Neupert. So sollte die Autobahnanbindung nicht mehr als sechs Kilometer entfernt und genügend Freifläche für die Verdichterstation vorhanden sein.
Der Tankstellenbesitzer Markus Neupert bietet bereits seit längerer Zeit Autogas an. Den Wettbewerb mit dem im Preis ähnlich liegenden Brennstoff nehmen die Stadtwerke auf. "Autogas ist ein Abfallprodukt der Benzingewinnung und damit abhängig von den Erdölexportländern", erklärt Projektleiter Jens Fillger von den Niederrheinischen Gas- und Wasserwerken. "Mit Erdgas haben wir eine größere Versorgungssicherheit."
Die Erdgastankstelle an der Industriestraße wird aller Voraussicht nach die einzige in Kaarst bleiben. In dem gut versorgten Großraum Düsseldorf sei nun eine weitere Station hinzugekommen, aber, so SWK-Geschäftsführer Markus Barczik, der enorme Kostenaufwand lasse eine weitere Investition wahrscheinlich nicht zu.