Kaarst: Kunst - Selbstfindung im Fisch

Die Galerie Splettstößer zeigt Skulpturen und Bilder von Anatol.

Kaarst. In der Kaarster Galerie Splettstößer im alten Kaarster Rathaus gegenüber von Sankt Martinus wurde am Wochenende eine neue Ausstellung eröffnet. Galeristin Brigitte Splettstößer präsentiert dort die neuesten Arbeiten von Anatol Herzfeld, der nicht nur Metallskulpturen anfertigt, sondern auch auf vielen Gebieten der Malerei zuhause ist.

Hinter dem Namen dieser Ausstellung "Anatol Jonas" verbirgt sich eine Kunstaktion, die in die Ausstellung integriert ist. Ein großer metallener Fisch bildet den Mittelpunkt, an den Wänden um ihn herum wurden Malereien und Grafiken von Anatol platziert, die alle in diesem Jahr entstanden sind.

Inhaltlich beziehen sich einige der Bilder auf die biblische Geschichte des Propheten Jonas, der von einem Fisch verschluckt und nach drei Tagen nahe des Ufers wieder ausgespuckt wurde. Diese Geschichte wird besonders gut durch den großen Fisch dargestellt, in den Kinder hineinkriechen und sich dort fotografieren lassen können. Einführende Worte fand der ehemalige Pfarrer der Martinusgemeinde, Kurt-Peter Gerts. Anatol schickte ihn vor mit den Worten "Pastor, fang du an".

Gerts machte seine Laudatio sichtbar Freude, denn er erklärte den Besuchern der Vernissage nicht nur humorvoll die biblische Jonasgeschichte, sondern interpretierte zudem auch noch die Bilder Anatols, der sich in diesen Ausführungen sehr gut verstanden fühlte. Anatols Eigenschaft, die Ästhetik auf den Kopf zu stellen und nicht auf herkömmliche Kunsttraditionen Rücksicht zu nehmen, wird auch in dieser Kaarster Ausstellung sichtbar. Die ungewöhnlichen Bildträger zwingen den Betrachter, sich näher mit den Werken auseinander zu setzen.