Kaarst: „Raubtiere“ aus dem Kletterwald

Ferien: Neun Tage lang gab’s für 50 Kinder bei der 14. Auflage der „Ü9“-Zeltfreizeit allerhand zu erleben.

Kaarst. Trotz der Schulferien herrschte seit Mitte vergangener Woche rund um das Georg-Büchner-Gymnasium jeden Tag ein reges Treiben - tagsüber und auch in der Nacht. Der Grund: Auf dem großen Schulhof hinter dem Schulgebäude findet noch bis Donnerstagabend die "Ü9"-Zeltfreizeit statt. Auch bei der 14. Auflage der Veranstaltung konnten die rund 50 teilnehmenden Kinder neun Tage lang bis zur Nachtruhe um 23 Uhr wieder jede Menge erleben.

"Der Nachwuchs ist nicht allzu weit weg von zu Hause, und dennoch entsteht hier richtiges Urlaubsgefühl", sagt Ralf Schilling vom Jugendamt, der sich mit neun weiteren Betreuern und fünf Helfern um die kleinen Lagerbewohner kümmert. Schon Wochen vorher waren die Plätze für das Zeltcamp schnell vergeben. Einen davon ergatterte der elfjährige Timo aus Kaarst: "Zum Glück. Die Tage waren nämlich einfach super und wir konnten unheimlich viel unternehmen."

Zwar musste wegen des durchwachsenen Wetters in den letzten Tagen ein wenig umgeplant werden, "der tollen Stimmung tat das aber überhaupt keinen Abbruch", verrät Schilling. Statt in Zelten zu schlafen, zogen die Kinder in die Sporthalle um. Auf dem Schulhof wurden lediglich ein großes Essenszelt aufgebaut und Teile der Aktivitäten veranstaltet.

Häufig war der Nachwuchs nach einem gemeinsamen Frühstück jedoch unterwegs. Nach Altersklassen unterteilt und von jeweils einem Betreuer begleitet, machten die Kinder Kaarst und Umgebung auf ihren Fahrrädern unsicher. "Wir waren in Schwimmbädern, auf Spielplätzen oder einfach gemeinsam in der Stadt", berichtet Lukas (12).

Doch Ralf Schilling und sein Team hatten für die "Camper" auch einige Aufgaben vorbereitet. So mussten die Kinder auf einer Tagesrallye Fragen rund um die Stadt beantworten oder es schaffen, Wasser aus dem Kaarster See zum Zeltlager zu bringen. Außerdem wurde kräftig beim Kinderstadtplan-Projekt des evangelischen Jugendzentrums Holzbüttgen mitgeholfen. "Die Aktivitäten lebten von der Kreativität der Betreuer", sagt Schilling

Der Höhepunkt des Zeltlagers fand am Dienstag statt. Da startete die gesamte Gruppe vormittags in den Kletterwald nach Süchteln. Bis zum Nachmittag kraxelten die Kinder durch die Bäume und waren danach hellauf begeistert. "Das war einfach cool und hat riesigen Spaß gemacht", strahlt Maximilian (11) bei der Rückkehr ins Lager.

"Nach so langen Aktivitäten haben die Kinder abends natürlich immer extrem viel Hunger. Da geht es wie bei einer Raubtierfütterung zu", sagt Schilling mit einem Augenzwinkern, als er auf die fünf großen Pizza-Bleche schaut, die innerhalb weniger Minuten leergegessen sind.

Heute Abend findet die "Ü9"-Zeltfreizeit mit einer großen Abschlussparty ein Ende. Nicht nur für Maximilian steht schon jetzt fest: "Im nächsten Jahr will ich auf jeden Fall wieder dabei sein."