Kaarst: Stadt weist zwei Hundewiesen aus

An der Sperberstraße in Kaarst und am Friedhof in Vorst sollen im November Freilaufflächen eingerichtet werden.

Kaarst. Drei Jahre hat es gedauert: Jetzt hat die Stadt zwei Grundstücke, eines in Kaarst und eines in Vorst, gefunden, die als Freilaufflächen für Hunde ausgewiesen werden sollen.

Denn nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm ist die Anleinpflicht für Hunde im gesamten Stadtgebiet, wie sie auch laut der ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Kaarst von 1996 vorgeschrieben ist, nicht rechtmäßig. Für eine artgerechte Haltung müssen Hundewiesen bereitgestellt werden.

Als die Stadt Kaarst daraufhin den Vierbeinern den Auslauf auf Wirtschaftswegen gestatten wollte, protestierten Bauern und Jäger. Denn Hunde beschädigen das Saatgut oder sie bringen Unruhe ins Revier.

Gemeinsam fand man einen Kompromiss: Es sollte eine Hundewiese her. Dazu wurde eine Arbeitgruppe mit Vertretern des Ordnungsamtes, der Landwirtschaftskammer, der Kreisbauernschaft sowie Landwirten, Jägern und Hundehaltern gegründet. "Es war sehr aufwändig und schwierig, geeignete Flächen zu finden", sagt Ordnungsamtsleiterin Brigitte Kaulen. Nun sollen zwei Wiesen im November hergerichtet werden.

Das Grundstück in Vorst liegt zwischen Friedhof und dem Haus der Lebenshilfe: 1000 Quadratmeter sollen durch einen Wildzaun abgetrennt werden. Parkflächen für Hundebesitzer sind am Friedhof vorhanden. 147 Meter Zaun werden benötigt, inklusive Dog-Station und Papierkorb rechnet die Stadt mit Kosten in Hohe von rund 4500 Euro.

Die Hundewiese in Kaarst liegt an der Sperberstraße und Alte Heerstraße. Die Fläche werde derzeit bereits von Hundehaltern genutzt, so Kaulen. Parkplätze sind an der Bussard- und Sperberstraße vorhanden. Auf eine Einzäunung der Hundewiesen wird verzichtet. Papierkorb und Dog-Station für 750 Euro werden aufgestellt.

"Sollte sich herausstellen, dass weiterer Bedarf an Hundefreilaufflächen im Stadtgebiet besteht, werden wir dem kurzfristig Rechnung tragen können", sagt Kaulen.

Die Einrichtung der Hundewiesen ist Thema im Hauptausschuss am Donnerstag, 13.August, um 18 Uhr im Bürgerhaus. Außerdem diskutieren die Politiker über den Brandschutzbedarfsplan, die Durchführung des Konjunkturpaktes II sowie über die Grundwasserproblematik.