Kaarst: Stelenprojekt wird fortgesetzt
Im Baugebiet "Altes Dorf" und am Pfarrzentrum in Holzbüttgen könnten schon bald weitere Kunstsäulen errichtet werden.
Kaarst. Der Neubau des Rat- und Bürgerhauses Anfang der 1990er Jahre wurde mit verschiedenen Kunstaktionen begleitet. Dazu hatten die beiden Kaarster Künstler Martel Wiegand und Helmut Blochwitz das Projekt "Zur Mitte hin" entwickelt.
"Neben baubegleitenden Aktionen wurden auch Kunstwerke innerhalb und außerhalb des Rathauses installiert", erinnert der Kulturmanager Klaus Stevens. Heute noch sichtbar ist der "gläserne Grundstein" im Atrium des Rathauses oder das Bürgerschwalbennest und das Spatenprojekt in der dritten Rathausetage. Außerhalb des Verwaltungsgebäudes gehören die Ringfontäne im Stadtsee auf dem Neumarkt sowie die Kunstelen auf dem Rathausplatz, im Stadtgarten und auch im See dazu. 21 Betonsäulen werden von Kunstobjekten gekrönt.
"Die Säulen sind aber nicht nur Träger von Kunstwerken, sie sind auch Bestandteil eines umfassenden künstlerischen Entwurfs, der von Martel Wiegand entwickelt und von Wolfgang Kliege fortgeschrieben wurde", erläutert Stevens.
Die Idee: Betrachtet man jede Säule als einen Punkt, lassen sich diese durch gedachte Linien miteinander verbinden. Angelehnt an Sternenbilder, die sich im Wasser spiegeln, entstehen so fünf Zeichen und vier Einzelsäulen (siehe Kasten). Die gedachten Linien "strahlen" von der neuen Stadtmitte in die Kaarster Ortsteile. Doch bisher laufen die Linien ins Leere: Sie haben keinen Endpunkt. Vorst und Driesch werden nur an den Rändern gestreift. "Das Projekt ist daher noch nicht abgeschlossen. Es war von Anfang an als Dauerauftrag gedacht", sagt der Stevens. Und schon bald könnten das Kunstprojekt fortgesetzt werden.
Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Giemesstraße und Husemeshof entstehen 20 Einfamilienhäuser. Sie werden von dem Investor Interboden aus Ratingen gebaut. In den Planungen ist ein gärtnerisch gestalteter Dorfanger mit Wasserspielen und Kunststelen vorgesehen. "Laut Interboden soll ein Künstler bereits beauftragt worden sein. Vor diesem Hintergrund wäre es nun denkbar, dass auch am öffentlichen Weg, ein oder zwei Betonstelen integriert werden und dann später wie im Stadtgarten auch, mit Kunstwerken bestückt werden", erläutert Klaus Stevens.
Am Dienstag (Bürgerhaus, 18 Uhr) werden die Politiker in der Sitzung des Kulturausschusses über die Erweiterung der Stelen beraten.