Kaarster Feuerwehr funkt bald digital

Neue Geräte sollen die analogen ersetzen. Die Stadt plant dafür 80 000 Euro ein.

Kaarst. Die Einführung des digitalen Sprech- und Datenfunks für die Polizei und Feuerwehr rückt näher. Im ersten Halbjahr 2011 soll die erste Vermittlungsstelle in Düsseldorf in Betrieb gehen. Auch die Stadt Kaarst steigt in das Pilotprojekt ein, an dem sich alle Städte im Rhein-Kreis Neuss, zwei weitere Kreise und fünf kreisfreie Städte beteiligen.

Konkret: Die Kaarster Feuerwehr will elf Fahrzeuge mit digitalen Funkgeräten ausrüsten. Drei Geräte tauscht die Stadt in der Alarmierungsstelle aus. Die analogen Funkverbindungen werden vorerst aufrechterhalten. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit dem Rhein-Kreis Neuss, der vorgeschlagen hatte, eine Einkaufsgemeinschaft für die digitalen Endgeräte, also die eigentlichen Funkgeräte, zu bilden und ein Nutzungskonzept für den Sprechfunk zu erarbeiten.

Der Kreis hat alle Gemeinden angeschrieben, Rückmeldungen seien bisher aber nur wenige eingegangen, sagt Kreissprecher Harald Vieten. Noch ist nicht klar, welche Summe Kaarst aufbringen muss. Die Verwaltung hat im Haushaltsjahr 2011 80 000 Euro für die notwendige Umrüstung eingeplant. Die Ausstattung der Polizei trägt das Land.

Bis die Technik tatsächlich zum Einsatz kommt, dauert es noch. "Wir müssen die Antennennetze entsprechend einrichten. Jedes Gerät hat seine eigene Kennung, mit der es bundesweit identifizierbar ist", sagt Horst Berger, Ingenieur für Nachrichtentechnik und Projektleiter des zuständigen Arbeitskreises in Kaarst. "Das macht organisatorisch eine Menge Arbeit."

Die analogen Geräte hätten den Nachteil, dass sie nur über geringe Reichweiten verfügten. Nicht selten müssten, so Berger, Einsatzkräfte vom Unfallort zurück zum Einsatzwagen, weil sich Nachrichten nur von dort übermitteln ließen.

Zudem störten hohe Bauten den Funkkontakt. Beispiel Düsseldorfer Flughafen: Als es dort brannte, konnte die Feuerwehr die Zentrale nur übers Handy erreichen. Ziel sei deshalb, massive Bauten mit Gebäudefunkanlagen auszustatten, die über Sende- und Empfangsanlagen verfügen und eine Kommunikation im Gebäude sicherstellen. Die Kosten trage der Eigentümer.