Kaarster Kreuz: Umbau gegen den täglichen Stau
Der Verkehrsknotenpunkt wird ab 2013 komplett neu gestaltet. Die bisherige Form eines Kleeblatts verschwindet.
Kaarst. Die Düsseldorfer Schlafstadt Kaarst ist bundesweit bekannt durch das nach ihr benannte Autobahnkreuz. Zu Zeiten des Berufsverkehrs taucht der Verkehrsknotenpunkt mit Staumeldungen immer wieder in den Verkehrsnachrichten der Rundfunksender auf.
Kein Wunder: Das kleeblatt-förmige Autobahnkreuz wird täglich auf der A57 von bis zu 120.000 Fahrzeugen und auf der A52 von bis zu 80.000 Fahrzeugen passiert. Laut Prognosen sollen es noch mehr werden. Der völlige Umbau des Kreuzes soll die Staugefahr bannen, 2013 geht es los.
Bereits gebaut wird an der A57, nach Angaben des Landesbetriebs Straßen "die Hauptschlagader am linken Niederrhein". Gerade mal 20.000 Fahrzeuge befuhren Ende der 1950er Jahre die ringförmige Umgehungsstraße in Neuss, den so genannten "Neusser Ring". In den Folgejahren hat sich diese Strecke rasch nach Süden und nach Norden zu einer durchgehenden Autobahn entwickelt und maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung einer ehemals strukturschwachen Region beigetragen.
Die A57 verbindet den Niederrhein mit dem Großraum Köln/Bonn, aber auch mit den Niederlanden im Norden, und ist wesentlicher Bestandteil der Nord-Süd-Achse entlang der Rheinschiene zwischen Goch und Ludwigshafen. Mit vier Spuren war die A57 hoffnungslos überfordert und wurde zu den stauträchtigsten Strecken im Lande. Seit Jahren wird die Autobahn deshalb auf einer Gesamtlänge von 64 Kilometern Zug um Zug auf sechs Spuren ausgebaut, 2013 soll die Erweiterung fertig sein.
Damit das Kaarster Kreuz dann nicht zum Nadelöhr wird, geht es dort nach Angaben von Projektleiter Johann de Mulder gleich mit den Arbeiten weiter. "Das Kleeblatt verschwindet", so de Mulder, "und wird durch sogenannte Überflieger wie bereits am Kreuz Neuss-West ersetzt." Diese zweistöckigen Bauwerke sorgen dann für eine direkte Zufahrt aus Richtung Krefeld (A57) nach Düsseldorf (A52) bzw. von Köln (A57) nach Mönchengladbach (A52).
Noch stehen für das neue Kaarster Kreuz endgültige Berechnungen und Umweltverträglichkeitsgutachten aus, dann erst folgt das Planfeststellungsverfahren. Bis 2016, so Projektleiter de Mulder, soll der Verkehrsknotenpunkt dann fertig sein - und aus den Verkehrsnachrichten verschwinden.