Kaarster will Tannenbaum aus 500 Neuwagen bauen

Aktion: Frank Jülich, bekannt als „Mr. Mondän“, will seine Pläne dem Scheich von Dubai vorstellen.

Kaarst. Nicht irgendeinen Tannenbaum will er errichten - sondern ein 150 Meter hohes Werk, das aus 500 Neuwagen der Marke Mercedes besteht. Mit drei Aufzügen soll man in die gläserne Spitze und Aussichtsplattform des Turms gelangen, in der ein Luxus-Restaurant angesiedelt ist. Dazu kommt noch: Der Riesen-Tannenbaum soll im Meer stehen. Und bis zu 150 Millionen Euro kosten.

Dies alles sehen die Baupläne des Kaarster Dachdeckermeisters Frank Jülich vor. Nicht für Kaarst hat er den Baum entworfen, "da würde vermutlich ein Turm aus Schubkarren noch zu teuer sein", sagt er, sondern in Dubai soll der ungewöhnliche Tannenbaum stehen. Scheich Muhammed bin Raschid Al Maktoum, Kronprinz des Emirats Dubai und Premierminister, Verteidigungsminister sowie Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate, interessiert sich für das Bauwerk. Jülich reiste vor kurzem nach Dubai, um sich die Bauverhältnisse genauer anzuschauen: 800 Kilometer fuhr er mit dem Auto an der Küste entlang und notierte mögliche Standorte.

"In ein paar Wochen, wenn die Statik-Pläne und die Kostenkalkulation komplett stehen, werde ich dem Scheich das Projekt präsentieren", erzählt Jülich. Seine Erfolgsaussichten? "Sehr hoch." Wenn es jedoch wider Erwarten keine Zustimmung des Scheichs geben sollte, wollen er und sein fünfköpfiges Team die Pläne anderweitig anbieten, beispielsweise in Abu Dhabi, Russland oder China. "Der Turm muss einfach gebaut werden, so etwas gab es bisher noch nie", sagt Jülich. Sonst wäre schließlich die ganze Arbeit umsonst: Seit einem halben Jahr beschäftigt sich Jülich intensiv mit dem Thema.

Der Kaarster hat sich selbst den Künstlernamen "Mr. Mondän" gegeben. Der 47-Jährige ist für skurrile Ideen bekannt: Er baute einen Riesen-Hasen aus 7000 Stofftieren, auch ein Riesen-Adventskalender, ein Riesen-Osterei und ein Riesen-Puzzle gehen auf seine Kappe. "Große imposante Werke gefallen mir am meisten", verrät der Künstler. Auf die Idee, einen gigantischen Weihnachtsbaum aus Autos zu bauen, sei er gekommen, weil er ein Weihnachts-Freak sei und im Fernsehen einen Beitrag über die Abwrackprämie gesehen habe.