Kaninchenplage: Jäger will helfen

Der Grevenbroicher Leo Istas bietet der Stadt seine Dienste an. Der Sportstudent hat schon einen Plan, wie er gegen die vielen Kaninchen auf städtischen Friedhöfen vorgehen würde.

Foto: Tinter

Grevenbroich. Gegen Kaninchen, die auf den Grevenbroicher Friedhöfen die Gräber aufbuddeln, die Blumen und Pflanzen abfressen, scheint es doch ein probates Mittel zu geben. Zwar kapituliert die Stadt und erklärt: „Leider besteht die Kaninchenplage auf allen etwas größeren städtischen Friedhöfen. Eine geschlossene Umzäunung, die aufgrund der verschiedenen Eingänge faktisch nicht erreichbar ist, würde sie nur einsperren“, teilte Stadtsprecher Ralf Müller jetzt auf Nachfrage mit. Doch in anderen Städten werden Kaninchen auf Friedhöfen gejagt. Das weiß jedenfalls der Grevenbroicher Jäger Leo Istas, der der Stadt jetzt sogar seine Dienste anbietet.

LeoIstas, Jäger

„Ich habe seit 2006 meinen Jagdschein und habe viel Erfahrung mit der Niederwildjagd und schon viele Kaninchen geschossen“, berichtet Istas. Er sei zeitlich flexibel, sagt der Sportstudent. Es bedürfe für Friedhöfe lediglich einer Genehmigung der Unteren Jagdbehörde, die die Stadt Grevenbroich aber leicht einholen könne, weiß der Jäger. Auch ließen sich die Kaninchen gut mit geräuscharmen Kleinkalibergewehren jagen, die zudem mit einem Schalldämpfer versehen werden könnten. „Mein Angebot steht, die Stadt muss sich nur noch bei mir melden“, sagt der Mann, der in der Bahnhofstraße wohnt. In Köln, Dormagen und Essen werden Kaninchen bereits bis Ende März auf Friedhöfen gejagt, die dafür dann zu bestimmten Zeiten für Besucher gesperrt werden.

Neben den Klagen über Kaninchen und den schlechten Pflegezustand der Friedhofswege beschwerten sich Grevenbroicher auch darüber, dass sie so gut wie nie arbeitende Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf den Friedhöfen sähen. Dazu erklärt der Stadtsprecher: „Es kann durchaus sein, dass man den Arbeiter aufgrund der Größe des Friedhofes trotz häufiger Besuche nicht sieht, da er immer an einer anderen Ecke zu tun hat.“ Im August habe es eine Umstrukturierung in der Friedhofspflege gegeben. Seitdem sei der Friedhof Mitte aufgrund seiner Größe fast permanent mit mindestens einer Arbeitskraft besetzt. „Dieser Mitarbeiter ist gelernter Friedhofsgärtner, er ist sehr fleißig, zuverlässig, sieht von sich aus Arbeit und erledigt seine Arbeit gewissenhaft“, betont Müller.

Und zu den herumliegende Gießkannen, über die sich eine Friedhofsbesucherin beschwert hatte, räumt er ein: „In den Wintermonaten, wenn es an Belaubung mangelt, kann bisweilen schon ein unschöner Anblick wegen der Vielzahl bunter Kannen entstehen.“ Sobald aber wieder die Belaubung vorhanden sei, „verschwinden diese im Grün“, sagt Müller. Die von der Bürgerin angesprochene Spende von Gießkannenhalterungen habe die Stadt nicht annehmen können, weil der Spender auf den Gießkannen habe Werbung für seine Firma betreiben wollen. Und dies erlaube die Friedhofssatzung der Stadt nicht.