„Kappesköpp“ präsentieren sich den Karnevalisten
Jecke Ensembles und Einzelinterpreten stellten sich mit ihren neuen Sessions-Programmen vor.
Nordstadt. Die Reise hat sich gelohnt. Als Guido Streusser und Michael Henkel die rote Böllerbox von „Labbes“ und „dem Drickes singe Glitzer-Anzug“ in den Koffer verstauen, hat das Duo schon zwei Anfragen in der Tasche. Diese sind auch Anerkennung für einen gefeierten Auftritt, mit dem die Karnevalisten für einen echten Höhepunkt beim Künstlerstammtisch „Kappesköpp“ sorgen. Eine Zugabe gibt es nicht. „Das ist bei Programmpräsentationen verboten“, erklärt Moderator Marc Siebert: „Sonst hätte man die nicht so von der Bühne gelassen.“
Siebert hat sich Wochen vor dem Beginn der Session sein Bühnen-Outfit mit Pailletten-Frack und goldener Fliege angezogen, um am Nationalfeiertag im Thomas-Morus-Haus zur Mittagszeit ein abendfüllendes Programm zu präsentieren. Da bleiben die Vorhänge natürlich zu — und die Zuschauer im Saal unkostümiert. Unter ihnen sind viele Literaten und Präsidenten von Karnevalsgesellschaften, die noch die eine oder andere Nummer für ihre Prunksitzung suchen.
Für die 39 Ensembles und Einzelinterpreten, die sich unter dem Signet „Kappesköpp“ vermarkten, ist der Vorsprech-Termin eine Pflichtveranstaltung. Kontaktpflege ist der eine Grund, Solidarität mit den Kollegen ein anderer. Und natürlich machen Tilly Meesters („Ne Kistedüvel“) oder „D’r Tulpen- Heini“ (Roland Paquot) dabei Werbung in eigener Sache. Denn auf die Bühne kommt nicht jeder, dafür reicht schlicht die Zeit nicht.
So hat Werner Zok als Baas der „Kappesköpp“ die Qual der Wahl. Er schickt zuerst die Bergheimer Torwache auf die Bühne, eine Garde, über die Ehrenbaas Heinz Langlitz nur staunt: „Da kann keine Neusser Garde mithalten.“ Die Torwache ist neu dabei, weil sich der Kreis erst vor kurzem für solche Interpreten geöffnet hat. Und sie rechtfertigen das Vertrauen mit einer schwungvollen Darbietung.