Kloster: Presslufthammer begleitet Gebete

Das Kloster Langwaden muss für 2,7 Millionen Euro saniert werden.

Langwaden. Mehr als 50 Jahre herrschte im Kloster Langwaden nahezu Ruhe, Angestellte und Mönche gingen ihrem Tagwerk nach und betrieben neben dem Klostergarten und Kloster auch eine ansehnliche Gastronomie. Im April 2012 war mit dieser Beschaulichkeit jedoch Schluss, denn um das Konzept mit Restaurant fortführen zu können, musste das Kloster auf den neuesten Stand der Brandschutzbestimmungen mit doppeltem Fluchtwegekonzept gebracht werden.

Umfangreiche Planungen wurden erstellt und die Handwerker zogen sozusagen mit ins Kloster ein. Lärm, Schmutz und tiefgreifende Einschnitte in den täglichen Ablauf des Klosterlebens bereiteren den Bewohner des Zisterzienserkonvents eine schwere Zeit. Ein zusätzliches Treppenhaus wurde benötigt, dafür wurden auf drei Etagen Decken durchbrochen, Wände aufgestemmt und neue Wasserleitungen verlegt.

Eine besondere Herausforderung war der unter Denkmalschutz stehende Boden des Kreuzgangs: Der musste mit Aachener Blaustein im exakt selben Verlegemuster erneuert werden. Jetzt ist das Ende der Bauarbeiten in greifbare Nähe gerückt.

Die Kosten des Umbaus von 2,7 Millionen Euro stemmen die Mönche nicht mit frommen Gebeten. „Wir werden vom Erzbistum Köln finanziell unterstützt und haben einen Teil aus privaten Spenden finanzieren können“, erklärt Geschäftsführer Alois Seimetz.

Einen Großteil der Summe muss das Kloster, das 35 Mitarbeiter beschäftigt, jedoch aus eigener Wirtschaftskraft aufbringen. Damit kann begonnen werden, wenn auch die Klosterküche saniert ist und das Restaurant wieder öffnet. „Wir haben hier die Voraussetzungen geschaffen, um das beste Restaurant im mittleren Preissegment in der ganzen Gegend zu werden“, verspricht Seimetz.

Restaurantleiter Marcello Maurizi ist seit 17 Jahren Chef des Restaurants mit Biergarten und setzt auf regionales Essen. Gemeinsam mit seinen drei Köchen und fünf Servicekräften bewirtschaftet er das Restaurant mit 80 Plätzen, das Kellergewölbe mit 30 Plätzen, einen 170 Plätze umfassenden Biergarten und den „Stephanssaal“, in dem bis zu 130 Personen verköstigt werden können.

Schon lange ist das Restaurant für sein Gänseessen mit hausgemachtem Rotkohl, der Biergarten für die Rhabarberschorle und das Klosterbier aus der Benediktinerabtei Weltenburg bekannt. Feiern und Ruhe finden, beides ist bald wieder im Kloster möglich.