Kulturgutschutz: Adelsbesuch im Stadtarchiv
Karl von Habsburg-Lothringen bestaunt im Archiv Zeugnisse der Neusser Geschichte.
Neuss. Karl von Habsburg-Lothringen, Oberhaupt des Hauses Habsburg und Enkel des letzten amtierenden österreichischen Kaisers, hat das Stadtarchiv Neuss besucht.
Als ehrenamtlicher Präsident der „Association of National Committees of the Blue Shield“ mit Sitz in Den Haag setzt er sich besonders für den Schutz von Kulturgut vor den Auswirkungen von Kriegen und Katastrophen ein. Im Stadtarchiv Neuss wurde ihm von Archivleiter Jens Metzdorf die Geschichte des Hauses und der Stadt mit den reichen historischen Beständen seit dem Mittelalter vorgestellt.
Im Mittelpunkt stand dabei aus gutem Grund die Überlieferung in Zusammenhang mit der burgundischen Belagerung 1474/75: Das für Neuss erlösende Ende der Belagerung wurde damals durch das Eingreifen eines Reichsheers unter Kaiser Friedrich III. herbeigeführt.
Im anschließend vor Neuss herbeigeführten Verhandlungsfrieden wurde 1475 schließlich auch die Hochzeit zwischen dem Kaisersohn Maximilian von Habsburg und der Tochter des unterlegenen Burgunderherzogs, Marie von Burgund, besiegelt.
Das spätere Habsburger-Weltreich erlebte also seine Geburtsstunde nicht zuletzt im Widerstand der Neusser gegen die burgundische Belagerung. Karl von Habsburg-Lothringen führt seine Abstammung unmittelbar auf beide Parteien des vor Neuss entschiedenen burgundischen Krieges zurück.
Anlass für Karl von Habsburgs Aufenthalt in Neuss war die sechste Ausgabe des „Burgundermahls“, das vom Forum Archiv und Geschichte, dem Förderverein des Stadtarchivs, traditionell am Vorabend von Fronleichnam ausgerichtet wird. Red