Landesbetrieb betreibt intensiven Grünschnitt
Straßen NRW ist für die Verkehrssicherheit an L 116 und L 361 verantwortlich. Bis zu 75 Prozent des Grüns werden entnommen.
Grevenbroich. Hunderte Baumstämme und Äste stapeln sich momentan an mehreren Straßen in Grevenbroich, unter anderem nahe der L 116 bei Gustorf und der L 361 bei Kapellen — wegen Maßnahmen zur Gehölzpflege, die von Straßen NRW verantwortet werden. Insbesondere geht es um steile Böschungen, wie Michael Thomas von Straßen NRW erläutert. Er ist für die Maßnahme an der L 361 zuständig.
Das Gehölz am Straßenrand, so betont Michael Thomas, dürfe nicht zur Gefahr für die Verkehrsteilnehmer werden. „Das Grün darf nicht die Schilder verdecken“, sagt er. Zusätzlich sei auch die Standsicherheit der Bäume von großer Bedeutung. „Der Untergrund der Böschung ist hochverdichtet“, erklärt Thomas. „Da kann eine Baumwurzel nicht eindringen.“ Auf dem Untergrund liegen als Decke nur etwa 20 Zentimeter Mutterboden, die von den Bäumen und Sträuchern durchwurzelt werden. Das trage zur Stabilität der Böschung bei, berichtet der Experte.
Falls aber ein Baum auf ein Fahrzeug stürze, könne Straßen NRW unter Umständen haftbar gemacht werden, denn es bestehe die Verkehrssicherungspflicht. Deshalb müssten die Straßenabschnitte immer wieder überprüft und gepflegt werden. Eigentlich, so erklärt Thomas, solle eine intensive Gehölzpflege alle zehn Jahre stattfinden. Aus finanziellen und personellen Gründen seien die zeitlichen Abstände aber oft größer.
Michael Thomas zur Maßnahme an der Landstraße 361: „Unser Ziel ist es nicht, die Böschung baum- und strauchlos zu bekommen, aber es werden 50 bis 75 Prozent der Gehölze entnommen.“ Das hänge davon ab, wie viel Eingriff nötig sei, um für die Sicherheit zu sorgen. Schon nach kurzer Zeit wachse das Grün aber nach, sagt der Experte und zeigt dicht bewachsene Straßenabschnitte, an denen nach seinen Angaben vor drei oder vier Jahren gearbeitet worden ist.
Anwohner reagieren auf den Kahlschlag relativ gelassen. Der Gustorfer Hubert Rütten (UWG), hat zwar etwas Sorge, dass es ohne den Schutz der Bäume etwas lauter werden könnte. Beschwerden von Anwohnern habe er aber bisher nicht gehört. „Ich gehe davon aus, dass es bald weiter wächst“, sagt Rütten über das Straßengrün. „Ich fände es aber sinnvoll, wenn eine solche Maßnahme vorher deutlicher angekündigt würde“, erklärt der Politiker.