Landestheater zeigt die Welt von König Artus
Das Stück „King A“ soll Kinder zum Nachdenken über Werte anregen.
Rhein-Kreis Neuss. Am Anfang stehen fünf Schauspieler auf der Bühne, ohne Kostüm, das Bühnenbild ist schlicht. Erst nach und nach schlüpfen die Darsteller im Stück "King A" in ihre Rollen, so wie Kinder, wenn sie spielen. "Deshalb haben wir Sand auf der Bühne, wie im Sandkasten", erläutert Catharina Fillers, die das Kinderstück am Rheinischen Landestheater Neuss inszeniert.
Wie beim Kinderspiel soll das Geschehen im Kopf ausgeschmückt werden: "Das mächtigste Bühnenbild ist die Phantasie des Publikums", sagt die Regisseurin. Außerdem stünden so die Schauspieler im Mittelpunkt.
Die bieten ihren jungen Zuschauern Schwert- und Stockkämpfe, Tänze, Gesang und vor allem "einen Stoff, der dazu anregt, selbst weiter zu denken, der eine Position vom Publikum fordert". Denn in "King A" geht es nicht nur um die legendäre Sage um König Artus, sondern auch um Werte wie Freundschaft und Loyalität.
Im Zentrum des Geschehens steht zunächst Artus (Matthias Brüggenolte), der König wird, nachdem er als einziger vermag, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Doch er will nicht allein regieren und gründet so die Tafelrunde, in der alle mitbestimmen dürfen. Ehre und Freundschaft soll die Runde zusammen halten, Verrat dagegen mit dem Tod bestraft werden - so wird es beschlossen. Alles läuft gut, das Land wird befriedet, alle Jungfrauen befreit.
Doch dann verliebt sich Artus in Guinevere (Emilia Haag). Sein bester Freund Lanzelot (Henning Strübbe) will ihm helfen, und Guinevere zu ihm bringen - doch während der Reise verlieben sich Guinevere und Lanzelot in einander.
Zwar bringt Lanzelot Guinevere zu Artus, der sie heiratet, doch ihre Liebe zu Lanzelot bleibt bestehen. Als Ritter Kai (Kaspar Küppers) die Öffentlichkeit über diese Zustände informiert, droht schließlich die ganze Tafelrunde auseinander zu brechen.
Die Grundidee der Tafelrunde ist die Demokratie: "’King A’ ist daher eher ein politisches Stück", sagt Darmaturgin Stefanie Schnitzler. Es sei kindgerecht umgesetzt, "die Kinder werden aber klug und mit Humor behandelt", so Schnitzler.
Die Textvorlage entstand in den Niederlanden auf besondere Weise: Fünf Schauspieler haben sich mit Autoren zusammen getan und durch Improvisation versucht herauszufinden, wie man die beste Rittergeschichte erzählen kann. Für die Inszenierung in Neuss ist das Stück dann von Kindern einer Schulklasse während der Proben immer wieder begutachtet worden.
Die nächsten Schulvorstellungen sind am 9. und 25. Februar jeweils um 9 und 11 Uhr im Studio Oberstraße. Die Premiere am Sonntag, 7. Februar, ist bereits ausverkauft.