Mann schlägt Mitarbeiterdes Straßenverkehrsamts
Neuss. Nach tätlichen Übergriffen und Randale am Donnerstag innerhalb nur weniger Stunden in den Räumen des Straßenverkehrsamtes in Neuss, arbeiteten die Mitarbeiter dort gestern unter dem Schutz von Polizei und Sicherheitsdienst.
Mit gezielten Faustschlägen aufs Kinn hatte ein 60 Jahre alter Mann vorgestern Mittag im Kreishaus an der Oberstraße eine Mitarbeiterin und einen Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes verletzt.
Der Mann soll sich, so die Polizei, zunächst über vermeintliche Fehler beschwert und dann in Rage geredet haben. Der Streit eskalierte, Vorgesetzte wurden gerufen. In einem Flur schlug der „Kunde“, der in Begleitung seines Sohnes unterwegs war, dann zu. Als Kollegen der Verletzten per Telefon die Polizei alarmierten, ergriff der Schläger die Flucht. Da Name und Adresse vorlagen, wurde er zu Hause von der Polizei bereits erwartet. Es folgte eine „Gefährderansprache“, so heißt es in der Polizeisprache, in der dem Täter klar gemacht wurde, dass er sich ab sofort ruhig zu verhalten habe und unter Beobachtung stehe. Außerdem wurde Strafanzeige gegen ihn erstattet.
Für die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamts war der Schrecken damit aber nicht vorbei. Gegen 17 Uhr, kurz vor Dienstschluss, betrat ein weiterer Sohn des Schlägers das Gebäude und randalierte an der Info-Theke. Offenbar sah er seinen Vater ungerecht behandelt. Dabei blieb es, so die Polizei, bei verbalen Auseinandersetzungen. Die erneut alarmierten Beamten führten den Mann aus dem Gebäude. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zeigte sich gestern angesichts der Vorfälle entsetzt: „Ich kann verstehen, wenn die Mitarbeiter mit großer Sorge zum Dienst erscheinen.“ Petrauschke organisierte deshalb einen Sicherheitsdienst und zusätzliche Polizeistreifen. Der Vorfall weckt Erinnerungen an den Mord im Neusser Jobcenter 2012. Damals wurde eine Mitarbeiterin von einem Klienten mit mehreren Messerstichen getötet. ki-