Mehr als eine Sehenswürdigkeit
57 Denkmäler zieren Kaarst. Sie sind aber nicht nur sehenswert, sondern verraten auch viel über die Historie der Stadt. Eine Tour zum Internationalen Denkmaltag.
Kaarst. Zum heutigen Internationalen Denkmaltag lohnt es sich, einen Blick auf die Denkmäler in Kaarst zu werfen. Insgesamt 57 Stück gibt es im gesamten Stadtgebiet. Die Stadt führt eine Liste, auf der die Denkmäler in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt sind. So gibt es in Kaarst Baudenkmäler, Bodendenkmäler, Naturdenkmäler und bewegliche Denkmäler.
Ziel des Internationalen Denkmaltages sind Schutz und Pflege von Denkmälern und die Bewahrung des historischen Kulturerbes. Der Aktionstag wurde im Jahr 1982 vom Internationalen Denkmalrat Icomos (International Council on Monuments and Sites) in Zusammenarbeit mit der Unesco eingeführt.
In Kaarst gibt es kirchliche Bauwerke, die unter Denkmalschutz stehen, Mühlen, historische Parkanlagen und Kleindenkmäler, zu denen Bildstöcke sowie Grab- und Wegekreuze zählen. Zu den Bodendenkmälern gehören beispielsweise der Nordkanal — mit dem sich Napoleon selbst ein Denkmal gesetzt hat —, die Fundamente des Holzbüttger Hauses, das im Ursprung eine Burganlage war, und die Bodenwälle der Alten Landwehr am Nordrand der Stadt.
Eines der bekanntesten Bodendenkmäler ist der „Tuppenhof mit historischem Bauerngarten und Streuobstwiese“. Das Gebäude, dessen älteste Bestandteile um 1700 entstanden sind, ist eine der wenigen erhaltenen vierflügeligen Hofanlagen in der Umgebung und eins von elf denkmalgeschützten Gehöften im Stadtgebiet. Jeder Stadtteil hat heute noch eine historische Hofanlage. Eine umfangreiche Sammlung historischer Quellen erzählt die bewegte Geschichte des Tuppenhofes und seiner Bewohner vom späten 17. bis in das 20. Jahrhundert. Der Tuppenhof ist aber nicht nur selbst als Denkmal wichtig. Die Reste der alten Vorgängergebäude sowie Bodenfunde geben Aufschluss über das Leben, wie es damals stattgefunden hat.
In Kaarst findet man auch jede Menge Wegekreuze, von denen aber nicht jedes unter Denkmalschutz stehe, wie Stadtarchivar Sven Woelke sagt. Bereits im 17. Jahrhundert stellten gläubige Katholiken im rheinischen Raum Wegekreuze und Bildstöcke — sogenannte Fußfälle — auf, vor denen die Gläubigen zu Gott beten konnten. In Vorst etwa entstand im 18. Jahrhundert rund um die Antoniuskapelle eine ganze Fußfallreihe, von denen heute noch sechs übrig sind.
An der Broicherseite liegt nördlich der Autobahn 52 zwischen den Feldern die Lauvenburg. Die mittelalterliche Burg wurde um 1600 durch einen Neubau ersetzt, der seinerseits um 1900 den heutigen Gebäuden weichen musste. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Lauvenburg um 1300.
„Es gibt auch einige Stätten des Wohnens und Arbeitens, rund ums Alte Dorf herum, die unter Denkmalschutz stehen“, sagt Woelke. Dazu zählen Gebäude an der Kaiser-Karl-Straße sowie an der Kirchstraße.
Ein bekanntes Naturdenkmal der Stadt ist die Luisenparkanlage am Kriegerdenkmal in Büttgen. Hier gibt es Natur, die seit vielen Jahren besteht und als schützenswert betrachtet wird. Im November 1934 wurde am damaligen Königin-Louisen-Platz in Büttgen das Ehrenmal zum Gedenken an die gefallenen Männer der Gemeinde im Ersten Weltkrieg erbaut. Aus diesem Anlass wurde auch der Park angelegt, unter anderem mit jungen Kastanien. Heute stellen diese Kastanienbäumen einen denkmalgeschützten Platz dar.