Messe: Wiederaufführung nach 25 Jahren
Komponist Gregor Linßen organisiert ein Jubiläums-Konzert, bei dem auch Akteure mitwirken, die bereits vor 25 Jahren dabei waren.
Kaarst. Gregor Linßen ist ein Mann der spontanen Entschlüsse: Als der Neusser Musiker und Komponist bei einem Blick auf die CD zufällig feststellte, dass die Uraufführung seiner Popmesse „Lied vom Licht“ exakt 25 Jahre zurückliegt, machte er sich umgehend daran, ein „Jubiläums-Konzert“ zu organisieren — mit möglichst vielen, die auch 1991 mit von der Partie waren.
„Jeder, den ich angesprochen habe, war sofort von der Idee begeistert“, berichtet Linßen. „Leider sind nicht ganz so viele Akteure von damals zusammengekommen wie erhofft, aber es sind schon einige“, sagt er. Allen voran Raimund Wippermann, der damals als Kantor an St. Martinus den Klangkörper aus mehreren Chören, Band und Orchester dirigierte. Nächste Woche kehrt er, inzwischen Rektor der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, zurück und übernimmt auch beim Revival die Leitung.
Das „Konzert mit Gedanken“, wie Linßen es nennt, ist am Freitag, 22. April, ab 20 Uhr in St. Martinus zu erleben: mit Gregor Linßen und der Gruppe Ami, den Chören CanDomino (Kaarst), Choralcanto (Neuss) und Godyeah (Düsseldorf) sowie dem Stockumer Kammerorchester. Zwischendurch spricht der damalige Kaplan von St. Martinus und heutige Stadtdechant von Düsseldorf, Ulrich Hennes.
„Die Uraufführung war ein großer Erfolg, ein tolles Ereignis und für den Jugendchor CanDomino eine große Aufgabe“, erinnert sich Wippermann. Die Zusage für die Wiederaufnahme am kommenden Freitag fiel nach einem kurzen Blick ins Terminbuch schnell: „Ich halte die Musik für in jeder Hinsicht gelungen und gut“, lautet sein Urteil.
Gregor Linßen
Lachend denkt er an die noch unfertige Partitur zurück, die Gregor Linßen ihm für das Konzert am 21. April 1991 vorgelegt hatte. „Stellenweise habe ich etwas dirigiert, was ich gar nicht sehen konnte, weil in der Partitur noch nicht alle Systeme ausgefüllt, sondern nur die Stimmen komponiert waren.“
Denn auch die Uraufführung vor 25 Jahren war eine recht kurzfristige Angelegenheit. „Ich hatte erst ein Lied fertig, als ich mir überlegt habe, eine komplette Messe zu komponieren, die orchestral begleitet würde“, erzählt Gregor Linßen. Dieses erste Stück, „Ein Licht in Dir geborgen“, gehört bis heute zum Bekanntesten und Erfolgreichsten aus der Feder des inzwischen 49-Jährigen, der unter anderem das Mottolied für den 20. Weltjugendtag 2004 in Deutschland komponierte. Würde er die Lieder von 1991 heute, 25 Jahre später, noch genauso schreiben? „Manches wäre heute sicher anders, denn 1991 war ich, was das Herausarbeiten der Sprache und des Wortes angeht, noch nicht so extrem. Aber offenbar hat das seinerzeit einen Nerv getroffen, denn die Lieder wurden sofort gut angenommen.“ Längst sind Lieder wie „Und ein neuer Morgen“, „Wagt Euch zu neuen Ufern“ oder der Liedruf „Herr, in Deine Hände“ in verschiedene Bistumsanhänge des Gesangbuchs „Gotteslob“ eingegangen und so zum Allgemeingut geworden. Ist angesichts dessen am Freitag denn Mitsingen erlaubt? „Natürlich“, bestätigt Linßen, „gerade weil es diese Lieder sind.“ Und er kündigt an: „Es wird auch ein Liedblatt geben.“