TSV Bayer erhält Lizenz für die Zweite Liga

Damit der Klassenerhalt auch sportlich gelingt, muss Dormagen heute gegen Essen gewinnen.

Foto: Zaunbrecher

Dormagen. Der TSV Bayer Dormagen könnte für seine dritte Spielzeit in der Zweiten Handball-Bundesliga planen — wenn er nicht als Tabellenvorletzter sportlich um den Klassenerhalt bangen müsste. Denn die Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga (HBL) erteilte dem TSV Bayer gestern Nachmittag wie allen 17 Erst- und 18 der 21 Zweitligisten die Lizenz für die kommende Saison ohne Auflagen.

Nach dieser guten Nachricht wollen die Dormagener jetzt auch sportlich nachlegen — doch da hilft angesichts von fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer heute Abend nur ein Sieg weiter, wenn TuSEM Essen ab 19 Uhr zum Traditionsduell im TSV-Bayer-Sportcenter gastiert.

Wobei der Abstiegskampf durch die Lizenz-Entscheidungen durchaus beeinflusst werden könnte. Denn während der Tabellenletzte SV Henstedt-Ulzburg seinen Lizenzantrag vor Wochenfrist zurückzog, verweigert die HBL den Handballfreunden Springe die Lizenz für die neue Saison, „da die Unterlagen zum Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nicht vorgelegt wurden“. Springe hatte dagegen Beschwerde eingelegt, die vom HBL-Präsidium inzwischen abgewiesen wurde. Jetzt bleibt dem Aufsteiger, zur Zeit drei Punkte besser gestellt als der TSV Bayer, noch die Möglichkeit, das Schiedsgericht anzurufen.

Das Damoklesschwert eines Zwangsabstiegs schwebt auch über dem HC Empor Rostock, der seine Lizenz nur „unter einer aufschiebenden Bedingung erhält“. Bis zum 4. Mai müssen die Mecklenburger die Bedingung zum Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erfüllen.

„Spekulationen über diese Lizenzentscheidungen helfen uns nicht weiter. Wir müssen einfach selber Vollgas geben bis zum letzten Spiel“, sagt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Geht es nach Tobias Plaz, wollen seine Schützlinge heute Abend damit anfangen: „Wir haben die zweiwöchige Pause genutzt.“ Unter anderem sei eine „zweite Abwehrvariante“ erarbeitet worden, die heute Abend durchaus zum Einsatz kommen könnte: „Wir müssen Essen durch eine aggressive und gute Deckungsleistung zu Fehlern zwingen“, lautet Plaz’ taktische Marschroute.

Rückraumspieler Eloy Morante Maldonado (18), der zurzeit wie Lukas Stutzke und Janis Boieck beim Lehrgang der Jugend-Nationalmannschaft weilt, hat derweil seinen beim TSV bis 2019 verlängert.