Mindestens zwei Fälle von Krätze an Bertha-von-Suttner-Schule

Die Gesamtschule hätte sich beim Gesundheitsamt melden müssen.

Foto: Georg Salzburg

Nievenheim. Die Bestätigung gab es gestern vom Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss: „Uns liegen zwei Fälle von Krätze an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule vor“, sagte Amtsarzt Dr. Michael Dörr. Insgesamt gebe es in diesem Jahr, sechs solcher Fälle in Dormagen. Vier weitere an zwei Schulen und einer Kindertagesstätte. Deren Namen wollte Dörr nicht verraten. Von einer Epidemie mochte er allerdings nicht sprechen, dafür seien die Fallzahlen zu gering: „Erst wenn es an einer Einrichtung zweistellig wird.“

Um die Fälle an der Gesamtschule in Nievenheim gibt es Ungereimtheiten. So hat das Kreis-Gesundheitsamt durch einen Hinweis erst von den Krätze-Fällen erfahren. Eine Mitarbeiterin sprach daraufhin mit der Schule und erhielt von dort die Bestätigung. Die Schule selbst habe die beiden Fälle nicht aktiv beim Gesundheitsamt gemeldet, bestätigt Dörr. Dabei handelt es sich bei Krätze um eine meldepflichtigen Erkrankung.

Merkwürdigerweise gab Schulleiter Axel Frieling an, nichts von derartigen Fällen zu wissen. Ebenso wenig wie ein von ihm befragter Kollege. Er gehört dem sechsköpfigen Team an, dass sich seit dem Wechsel von Direktor Dirk Rimpler zur Bezirksregierung die Leitung der Gesamtschule teilt. Erst nach erneute Nachfrage konnte Frieling bestätigen, dass es zwei Fälle von Krätze gebe. Seiner Darstellung zu Folge sei dies erst gestern bekannt geworden, nachdem der Schulunterricht aufgrund des Orkantiefs „Friederike“ vorzeitig beendet worden war: „Schüler beziehungsweise Eltern haben sich im Sekretariat gemeldet und von dort hat es dann eine schriftliche Benachrichtigung an das Gesundheitsamt gegeben.“ Weil er selbst am Nachmittag nicht mehr in der Schule war, habe er nichts mitbekommen.

Bei den beiden Betroffenen handelt es sich nach Angaben der Schule um zwei 16 und 17 Jahre alten Jungen aus der Jahrgangsstufe zehn. Allerdings ist es wohl nicht bei diesen beiden Fällen geblieben. Aus unterschiedlichen Quellen war zu hören, dass es in den Stufen zehn und elf weitere Fälle gebe sowie einen Schüler aus der Stufe zwölf, der die Erkrankung der Schulleitung gemeldet habe.

Laut Axel Frieling können die beiden erkrankten Jungen erst dann wieder am Unterricht teilnehmen, wenn sie eine vom Gesundheitsamt oder Hausarzt ausgestellte Schulbefähigungsbescheinigung mitbringen