Missverständnis über mögliche Asylunterkunft am Wahler Berg
Entgegen erster Annahmen ist das Land nach wie vor daran interessiert.
Dormagen. Die zentrale Aufnahmestelle und Unterbringung von Flüchtlingen am Wahler Berg ist doch noch nicht vom Tisch. Gestern korrigierte die Bezirksregierung Düsseldorf den bei einem Gespräch am Dienstag zwischen ihrem Dezernenten und dem Ersten Beigeordneten der Stadt, Robert Krumbein, entstandenen Eindruck, sie sei nicht mehr auf der Suche nach einer Landeseinrichtung für 500 bis 800 Flüchtlinge am Wahler Berg. Das habe der Beamte aus Düsseldorf wohl nicht deutlich gemacht, schreibt die Bezirksregierung. Krumbein hatte mitgeteilt: „Die Planungen für Notunterkünfte des Landes konzentrieren sich inzwischen auf die Entwicklung großer Standorte für Zeltstädte.“ Diese zentralen Unterbringungseinrichtungen lägen „deutlich über der von uns vorgesehenen Obergrenze von 800 Bewohnern“.
Deutlich geworden war also nur die Ansage, dass die Bezirksregierung 5000 Plätze für Flüchtlinge in Leichtbauhallen errichten will. „Dabei war offensichtlich nicht klar geworden, dass die Bezirksregierung trotzdem weiterhin an der Unterkunft Wahler Berg in Dormagen interessiert ist, jedoch im Augenblick noch keine konkrete Zusage machen konnte“, heißt es aus der Bezirksregierung.
„Der Wahler Berg steht weiter auf der Liste der langfristigen Planungen des Landes“, erklärte Krumbein nun gestern nach einem klärenden Gespräch mit Abteilungsleiter Andreas Happe. Dass diese „Info-Panne“ passiert sei, „ist bedauerlich“, so Krumbein.
„Nun werden wir uns schnellstmöglich mit der Bezirksregierung zusammensetzen, um Klarheit zu erhalten, welche konkreten Einrichtungen zu der Landesaufnahmestelle gehören und wie die Flüchtlinge dort baulich und von der Betreuung her untergebracht würden“, erklärte Krumbein.
Sobald die Ergebnisse vorliegen, lädt die Stadt zur angekündigten Bürgerversammlung in Stürzelberg ein. Krumbein hofft, dass der Rat bis Dezember über die Flüchtlingsunterbringung entschieden hat. Die Stadt prüft angesichts steigender Flüchtlingszahlen auch die Unterbringung in Wohnungen und Unterkünften in Stadtteilen. „Parallel dazu werden wir weiter ein Konzept für eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge erarbeiten“, betonte Bürgermeister Erik Lierenfeld gestern. „Wir planen so, dass der Stadtrat am Ende verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten hat.“
Dem Hauptausschuss werden am Dienstag, 27. Oktober, erste Ideen vorgestellt.