Mit Pistole bewaffneter Mann überfällt Volksbank-Filiale
Der Täter erbeutete mehrere tausend Euro.
Norf. Rot-weißes Flatterband sperrt den Eingang zur Volksbank-Filiale in Norf ab. Über dem Neusser Ortsteil kreist ein Hubschrauber. Polizisten mit einem Spürhund suchen die Nebenstraßen von Uedesheimer Straße und Wisselter Weg ab. Gestern Nachmittag hat ein etwa 45 bis 55 Jahre alter Mann die Norfer Filiale der Volksbank überfallen. Er entkam nach Auskunft der Bank mit einem „niedrigen vierstelligen Betrag“, also mehreren tausend Euro. Verletzt wurde niemand.
Laut Polizei war der maskierte Mann gegen 16 Uhr zu einem Schalter gekommen. Dort zog er wortlos eine Pistole und richtete sie auf eine Bankangestellte. „Zum Glück haben unsere Mitarbeiter sehr besonnen reagiert und ganz ruhig das Geld herausgegeben“, sagt Volksbank-Sprecher Christian Feldbinder. Drei Angestellte hätten sich zu dem Zeitpunkt in der Filiale befunden. Die Geschäftsstelle bleibt heute noch geschlossen.
Es ist mittlerweile der dritte Angriff auf ein Neusser Kreditinstitut innerhalb weniger Tage. Zuvor hatten Unbekannte zwei Geldautomaten der Sparkasse gesprengt. Die Polizei fährt deshalb nach eigenen Angaben verstärkt Streife vor Bankfilialen und -automaten.
Den Überfall in Norf konnte dies nicht verhindern. Die Volksbank reagierte überrascht. „Es lohnt sich nicht, eine Filiale zu überfallen“, sagt Feldbinder. „Da kann man nie viel erbeuten.“
Die Polizei geht denn auch davon aus, dass es sich in Norf um einen Einzeltäter handelt. Er soll etwa 1,80 bis 1,90 Meter groß und korpulent sein. Zur Tat trug er eine dunkle Jacke und eine dunkle Hose, ein weißes Hemd, eine schwarze Sturmhaube und schwarze Handschuhe. Erste Altersangaben, dass er um die 70 sei, korrigierte die Polizei nach Auswertung des Überwachungsvideos. Die Beute transportierte der Täter in einer weißen Plastiktüte ohne Aufdruck ab.
Bei der Sparkasse sei man nach den Attacken auf die Geldautomaten derweil „in eingehender Prüfung, ob wir besondere Sicherheitsmaßnahmen über die üblichen Vorkehrungen hinaus treffen müssen. Bisher haben wir dafür aber noch keine Anhaltspunkte“, sagte Sprecher Stephan Meiser.