Mögliche Kandidaten für Jörg Bohrmanns Nachfolge
Dormagen. „Traditionsreicher Handballverein in aktuell schwieriger Lage sucht neuen Trainer. Geboten werden mäßige Bezahlung, aber gute Zukunftsperspektiven dank exzellenter Jugendarbeit.“ So könnte die Stellenanzeige des TSV Bayer Dormagen aussehen, der seit Montagabend auf der Suche nach einem Nachfolger des zurückgetretenen Jörg Bohrmann ist.
Ein Blick auf den Transfermarkt:
Die interne Lösung wäre die einfachste — und vielleicht die beste. Wudtke kennt als Jugendkoordinator die Verhältnisse am Höhenberg und die nachwachsenden Jugendspieler und wäre sofort verfügbar. Nachteil: Als Co-Trainer der Junioren-Nationalmannschaft und im Studium zum Diplom-Trainer verfügt der 43-Jährige über ein eingeschränktes Zeitbudget.
Der Ex-Nationalspieler hört zum Saisonende beim HCE Rostock auf (wo der einst im Dormagener Nachwuchsbereich tätige, aktuelle U23-Trainer des HCE Robert Teichert sein Nachfolger wird). Der 44-Jährige hat bei GWD Minden II und in Rostock gute Arbeit unter ähnlichen Voraussetzungen wie in Dormagen abgeliefert. Nachteil: Er verlässt Rostock, um näher bei seiner Familie zu sein — und die lebt in Minden.
Hat den TV Neuhausen bis in die Erste Liga geführt, ist dann in Balingen allerdings gescheitert. Vorteil: Er wäre sofort verfügbar. Nachteil: Der 41-Jährige ist als Lehrer an einem Gymnasium in Dußlingen tätig.
Der 47-Jährige kennt Dormagen aus seiner Zeit, als Sohn Tim dort spielte und mit der B-Jugend (unter Jörg Bohrmann) Deutscher Meister wurde. Vorteil: Er wäre sofort verfügbar und kennt die Liga aus drei Jahren in Saarlouis bestens. Nachteil: Bei Erstligist TuS N-Lübbecke sieglos gescheitert, auch sein Engagement bei der HSG Düsseldorf endete 2010 vorzeitig.
Der Ex-Nationalspieler führte die Reserve des TSV Hannover-Burgdorf in die Dritte Liga und stieg mit HF Springe in die Zweite Liga auf. Vorteil: Der 44 Jahre alte A-Lizenzinhaber wäre sofort verfügbar. Nachteil: Lakenmacher wurde in Springe im Dezember beurlaubt, seither gelangen den Handballfreunden sechs Spiele ohne Niederlage in Folge, zuletzt das 30:23 über den TSV Bayer.
Der Sportwissenschaftler und A-Lizenzinhaber scheidet am Saisonende beim Bergischen HC aus, dessen Nachwuchs er in der A-Jugend-Bundesliga betreut. Nachteil: Der 33-Jährige hat noch keine Trainererfahrung im Seniorenbereich gesammelt.
Der Zwillingsbruder des TSV-Mannschaftsarztes gilt als sehr guter Nachwuchstrainer. Vorteil: Der 40-Jährige wäre sofort verfügbar. Nachteil: Weder seine Zeit beim ART Düsseldorf, mit dem er aus der Dritten Liga abstieg, noch sein Kurzengagement beim Neusser HV waren von Erfolg gekrönt.
Der langjährige Bundesliga-Spieler coachte fünf Jahre den OHV Aurich in 2. und 3. Liga, arbeitete dort viel mit jungen Spielern. Der 44-Jährige hört am Saisonende bei ART Düsseldorf auf.
Galt mal als aufstrebendes Pendant zu Kai Wandschneider, doch seit seinem „Burnout“ beim TV Großwallstadt überall vorzeitig beurlaubt. vk