Mütter fordern besseren Spielplatz
Sie beklagen den schlechten Zustand der Anlage am Smaragdweg und sammeln nun Unterschriften für eine Umgestaltung.
Kaarst. Für Nina Wengartz ist der Zustand des Spielplatzes am Smaragdweg einfach nur ein Trauerspiel. „Ich bin hier aufgewachsen, habe Mitte der 80er-Jahre selbst auf diesem Spielplatz gespielt, bin leidenschaftlich gern auf die Bäume geklettert oder habe mich in den Büschen versteckt“, erzählt die 36-Jährige. Heute lebt die Mutter der kleinen Anna (21 Monate) in Berlin. „Aber wir sind noch oft zu Besuch bei meinen Eltern“, sagt Nina Wengartz. Immer wieder habe sie sich über den schlechten Zustand des Spielplatzes geärgert. „Er wirkt einfach ungepflegt. Die Sträucher sind teilweise entfernt, teils stark zurückgeschnitten — und für kleine Kinder gibt es gar keine Spielgeräte“, stellt sie fest.
Bei einem ihrer Spaziergänge habe sie Julia Rusch (29) und deren Sohn Noah (18 Monate) sowie die 31-jährige Hanna Nelhof und deren Tochter Emma (21 Monate) kennengelernt. Auch die beiden jungen Mütter aus Kaarst sind über den traurigen Zustand des Spielplatzes empört. „Im großen Sandkasten muss man einen Platz zum Buddeln zwischen den vielen Pflanzen suchen, im kleinen ist kaum noch Sand“, beklagt Julia Rusch.
Besonders empört sind die Frauen, weil zunehmend Familien mit Kindern ins sogenannte Edelsteinviertel ziehen würden. „Hier findet einen Generationenwechsel statt. Viele Ältere verkaufen ihre Häuser. Andere sind inzwischen Großeltern und bekommen Besuch von ihren Enkeln“, erklärt Hanna Nelhof. Der Spielplatz sei eigentlich ideal gelegen. „Es gibt keine Hauptstraße in der Nähe und die Kinder können von den Häusern aus gut im Blick behalten werden“, erklärt die junge Frau.
Nina Wengartz erinnert sich, selbst genau diese Vorteile in ihrer Kindheit genossen zu haben. „Unsere Mütter schickten uns einfach zum Spielen raus — und wenn sie mal weg mussten, haben die Nachbarn ein Auge auf uns gehabt“, erinnert sie sich. So würden es sich Julia Rusch und Hanna Nelhof auch für ihre Kinder wünschen. „Aber dieser Platz lädt wirklich nicht zum Spielen ein“, sind sich die drei Mütter einig. Lediglich eine Rutsche und eine Hängebrücke seien vorhanden. „Die Geräte sind nur für ältere Kinder geeignet“, stellt Julia Rusch fest. Und Hanna Nelhof ergänzt: „Die Holzbohlen der Brücke sind so vermoost, dass es auch nicht ganz ungefährlich ist.“
Große Sicherheitsbedenken haben die Frauen allerdings nicht. „Das wird schon überwacht. Neulich waren die Leitern der Rutsche kaputt. Das wurde sofort repariert“, erzählt Julia Rusch. Etwa alle drei Monate käme überdies ein Gärtnertrupp, der etwa das Laub zusammenkehrt und eventuellen Müll aufsammelt. „Aber wir würden uns wünschen, dass der Spielplatz ansprechender gestaltet wird und für alle Altersgruppen etwas bietet“, sagt Rusch.
Dafür wollen die drei Frauen jetzt Unterschriften sammeln und sie bei der Stadt einreichen. Dort erklärt Jugendpfleger Ralf Schilling: „Wir haben Spielplätze für unterschiedliche Altersgruppen in der Stadt. Rund 400 Meter von diesem gibt es am Quarzweg einen Spielplatz für jüngere Kinder.“ Zur Pflege sagt er: „Im Winter wird der Aufwand reduziert. Ab April werden die Spielplätze wieder intensiver gepflegt. Die Sicherheit wird aber immer überprüft.“