Model United Nations Schüler debattieren in Neuss über die internationale Sicherheit

Neuss · Bei der MUNelly-Konferenz schlüpfen Teilnehmer verschiedener Schulen in die Rolle von Delegierten der Vereinten Nationen.

Schüler des Nelly-Sachs-Gymnasiums und weiterer Schulen debattieren bei der MUNelly-Konferenz über Sicherheitsthemen.

Foto: Clara Vesely

Es geht um Fragen hinsichtlich der internationalen Sicherheit und der militärischen Gewalt. Die Antragsteller: Frankreich, USA und weitere Staaten des UN-Sicherheitsrats. Ein paar Klassen weiter debattieren UNICEF, UN-Menschenrechtsrat sowie -Flüchtlingsrat. Zwei Tage lang simulieren Jugendliche im Nelly-Sachs-Gymnasium Konferenzen der Vereinten Nationen – diskutiert wird durchgehend auf Englisch. Am Donnerstag war der Auftakt des Planspiels.

Die MUN-Konferenzen stehen für Model United Nations und sind weltweit Planspiele, in denen Teilnehmer in die Rollen von Delegierten der Vereinten Nationen schlüpfen. Auch das Nelly-Sachs-Gymnasium organisiert solche „hauseigene Konferenzen“, in diesem Jahr findet sie zum zehnten Mal statt. Doch nicht nur Schüler des Neusser Gymnasiums nehmen an dem Planspiel teil, auch Jugendliche des Quirinus-Gymnasiums, der International School on the Rhine, aus Solingen und sogar Schüler aus den Niederlanden sind zur diesjährigen MUNelly-Konferenz erschienen. Organisiert wird das meiste von den Schülern selbst – bis hin zu den Sponsoren. „Es läuft viel in Eigenregie“, betont Corina Kapp, Englischlehrerin des Neusser Gymnasiums.

Ihre Kollegin Meike Gönensay beschreibt die MUNelly-Konferenzen als eine AG, in der Schüler aus der neunten bis zwölften Jahrgangsstufe mitmachen können. Achtklässler können sich als Helfer engagieren. Als Vorbereitung erlernen die Schüler im Projektkurs die theoretischen Grundlagen – von englischem Wortschatz bis hin zum Aufbau der UN. Die Themenrecherche erfolgt eigenständig.

Bei den Konferenzen
herrscht lockere Stimmung

Am Ende erhalten Teilnehmer ein Zertifikat, und im Zeugnis gibt es einen Vermerk – für Elftklässler auch eine Note. Das wichtigste aber: „Wir kriegen von Ehemaligen auch viel positives Feedback. Sie meinen, dass es ihnen wirklich etwas fürs Leben gebracht hat“, sagt Gönensay.

So ernst die Veranstaltung auch scheint, an Humor mangelt es ihr nicht. So können teilnehmende Schüler an die „Gossip Box“ Zettel schreiben, die am Ende der heutigen Veranstaltung vorgelesen werden. Auch sorgen gewisse „punishments“ (zu Deutsch: Bestrafungen) während den Debatten für viele Lacher. Wenn beispielsweise ein Schüler anstelle von „wir“ das Wort „ich“ nutzt, muss er (einen etwas albernen) Haarreif aufziehen. Oder – bei mehreren Strikes – ein Lied singen. Am Ende gibt es dann auch „awards“ – also Auszeichnungen –, wie unter anderem für den bestgekleideten Kandidaten, das beste Pärchen oder den besten Sprecher.