Das auffälligste der neuen Stücke ist die Tischlampe mit dem hellgrünen Schirm. Allein beim Anblick gerät Angelika Riemann ins Schwärmen. Sie ist die Leiterin des Kreismuseums.

"Der Erhaltungszustand ist einfach perfekt, diese Linienführung, einfach atemberaubend." Die Halterung der Tischlampe besteht aus Zinn, der Glasschirm aus Opalglas.

Die Lampe geht auf Friedrich Adler zurück. Adler ist einer der größten Jugendstilkünstler, wurde 1942 in Auschwitz ermordet. Der Glasschirm stammt wahrscheinlich von der international renommierten westböhmischen Glashütte Johan Lötz.

Es gibt nur noch wenige Exponate aus der rund 20 Jahre dauernden Jugendstil-Zeit, die für ihre Epoche so bedeutend sind, dass sie das Museum haben möchte.

Diese bekamen sie aus einer Privatsammlung und über einen Kunsthändler. "Hier ist die Bedeutung unseres Museums ganz wichtig. Ohne die würden wir viele Stücke nicht bekommen", sagt Riemann.

"Der Jugendstil ist vor allem wegen seiner Vorbereitung für die Moderne so bedeutend. Die Preise steigen auch weiter an."

Zinn war das bevorzugte Material für Jugendstilkünstler. "Daher ist es auch falsch, Zinn als das Silber des kleinen Mannes zu bezeichnen", sagt Helene Blum Spicker, frühere Leiterin des Museums und heute Mitglied des Fördervereins

Kreismuseum Zons, Schlossstraße1, in 41541 Dormagen. Tel: 02133-53020.