Nervosität hat bei „Kokis“ keine Chance

Linnea und Cornelius feiern am Sonntag mit 75 anderen Kindern ihre Erstkommunion. Seit November haben sie sich vorbereitet — wie genau, erzählen die beiden Achtjährigen.

Foto: Georg Salzburg

Kaarst. Linnea Friedrich und Cornelius Monz strahlen. Die beiden Achtjährigen werden am Weißen Sonntag in Sankt Martinus ihre Erstkommunion feiern. Sie sind zwei von 77 „Kokis“ — Kurzform für Kommunionkinder. Kurz vor dem Fest sind sie trotzdem entspannt und erzählen lebhaft von der Zeit der Vorbereitung.

„Seit November haben wir uns jede Woche mit unserer Gruppe getroffen“, sagt Cornelius. Unter Leitung einer ehrenamtlichen Katechetin hörten die Kinder viele Geschichten aus dem Leben Jesu und erfuhren, was es so Besonderes mit dem Stückchen Brot auf sich hat, das sie am achten April zum ersten Mal gereicht bekommen. „Unsere Gruppenleiterin hat sich tolle Sachen für uns ausgedacht — wir durften uns ein Mal nur mit verbundenen Augen bewegen und wurden von anderen geführt“, sagt Linnea. Cornelius erklärt: „Das sollte den Weg vom Dunkel ins Licht darstellen“.

Ein Höhepunkt der Vorbereitungszeit: die Erstbeichte. „Gar nicht schlimm“, meinen beide übereinstimmend. Die Priester hätten verteilt in der Kirche gesessen — das schuf eine angenehme Atmosphäre. „Wir haben unsere Anliegen auf Briefe geschrieben. Sie wurden nach der Beichte verbrannt“, erinnert sich Linnea. Danach fühlten sich beide Kinder „richtig gut“, denn: „Man ist alles los“, sagt Cornelius verschmitzt.

Vor den Osterferien neigte sich die Vorbereitungszeit dem Ende zu — jetzt steht noch die Generalprobe am Freitagmorgen an. Linnea und Cornelius sind geübte Kirchgänger, die beide von klein auf eine religiöse Erziehung in ihren Familien genossen haben. Somit sind ihnen der Kirchenraum und der Ablauf der Messe vertraut — besonders aufgeregt sind sie deshalb vor dem großen Ereignis nicht. Aber sie freuen sich sehr und auch auf das besondere „Outfit“.

Linnea (8) über die Vorbereitung auf ihre Erstkommunion

„Ich werde das geänderte Kleid meiner älteren Schwester anziehen, dazu silberne Glitzerballerinas. Und Mama macht mir die Haare — sie werden hochgesteckt, mit Blüten verziert und oben kommt ein Kamm mit Bändern rein“, sagt Linnea fachmännisch. Cornelius muss an diesem Tag auf das sonst bevorzugte Sweatshirt verzichten und hat sich für einen Klassiker entschieden: dunkelblauer Anzug mit Hemd und Krawatte — plus Ersatzhemd, wie er augenzwinkernd hinzufügt. Damit sei er auf der sicheren Seite.

Linnea wird ihr Kleid am Sonntag mit einem „Riesenhandtuch“ beim Essen im Restaurant schützen, denn sie hat sich Spaghetti mit Tomatensoße gewünscht. Anschließend feiert die Familie zu Hause weiter — mit einem Kuchen in Buchform, den die Tante von Linneas Mutter backen wird. Cornelius’ Favorit für das Mittagessen ist Lasagne, die ein Caterer nach Hause liefern wird.

Linnea und Cornelius sind stolz darauf, demnächst immer die Kommunion empfangen zu dürfen. Und was war das Schönste während der Vorbereitungszeit? „Gemeinsam mit Freunden in der Gruppenstunde und in den Messen zusammen zu sein“, erklären sie.

Wie geht es nach der Erstkommunion weiter? Beide möchten „auf jeden Fall“ Messdiener werden, Cornelius zusätzlich im Kinderchor „MarTeenies“ mitsingen. Und sie hoffen darauf, ihre Freunde auch weiterhin sonntags in der Messe zu treffen — ohne große Verabredung.