Neue Tagespflege entsteht in Kapellen
Die Caritas will dort voraussichtlich ab dem 8. Januar 2018 bis zu 14 Senioren betreuen.
Kapellen. Pflegebedürftige verlassen meist ungern das ihnen vertraute Umfeld. Weil aber auch pflegende Angehörige Auszeiten brauchen, übernehmen andere dann die professionelle Betreuung. Im Januar 2018 wird der Caritasverband Rhein-Kreis Neuss eine weitere Tagespflegeinrichtung für Senioren eröffnen. Am Alten Stellewerk 12 entsteht sie.
Der Rohbau steht, „alle Anträge sind genehmigt“, wie Norbert Kallen und Hans Werner Reisdorf, Vorstandsmitglieder des Caritasverbandes, sagen. Akut sei jetzt die Farbgestaltung, beschreibt Birgit Arens, Abteilungsleitung ambulante Pflege und Betreuung, den nächsten Gestaltungsschritt. Kein schnödes Weiß kommt an die Wände der insgesamt 250 Quadratmeter großen Einrichtung, sondern ein „auf die Bedürfnisse der Besucher zugeschnittenes Farbspektrum mit kräftigen Farben“, wie Birgit Müller-Schepers erklärt. Zusammen mit einem Team von bis zu zehn Betreuern wird sie voraussichtlich ab 8. Januar 2018 dort für bis zu 14 Gäste verantwortlich sein. Barrierefrei und rollstuhlgerecht - also mit ausreichend weiten Türen, entsprechendem Wendekreis in den drei Sanitärräumen sowie Lichtschaltern in adäquater Höhe - können aber wesentlich mehr als nur 14 Personen das Angebot nutzen: „Anmeldungen sind auch für einzelne Tage möglich“, zwei in der Woche müssen es mindestens sein, mehr als fünf gehen nicht. Denn die Tagespflege „Altes Stellwerk“ will Montag bis Freitag von 8 bis 16.30 Uhr öffnen.
Gute Gründe, pflegebedürftige, behinderte oder chronisch kranke Senioren in die Hände versierter Betreuer zu geben, kennt Birgit Müller-Schepers aus der Berufspraxis: „Wir verschaffen den pflegenden Angehörigen Freiraum und Planbarkeit“, auch die Senioren profitieren, „in der Tagespflege ist eine ganz andere Ansprache, es gibt auf sie zugeschnittene Angebote“. Zur Adresse gehört eine Außenfläche. Bei entsprechendem Wetter, sagen die Caritas-Verantwortlichen, können draußen Bewegungsübungen oder Gedächtnistraining absolviert werden, ebenfalls angedacht ist, ein Hochbeet anzulegen.
Zum Beschäftigungsprogramm könnten genauso kleine Abstecher zu den Kindern aus „Lala World“ gehören, die nur ein paar Schritte entfernt sind, Spaziergänge durchs Quartier oder gemeinsames Kochen in der offenen Küche. „Dafür brauchen wir die Unterstützung ehrenamtlicher Helfer“, sagt Birgit Arens. Die werden „dringend gesucht“, wichtigstes Kriterium ist die „Freude am Umgang mit alten Menschen“ — und geduldig zu sein, wie Adriana Wrobel, Einrichtungsleiterin Ambulante Pflege, weiß. Ebenso wie Birgit Müller-Schepers ist sie Ansprechpartnerin für alle Interessierten, was den Leistungskatalog in Sachen Pflegegeld sowie Pflegesachleistung angeht. „Hereinkommen und sich wohlfühlen“, formuliert Birgit Arens das erklärte Ziel. Auch wichtig ist der hauseigene Fahrdienst. Nach dem Taxi-Prinzip sollen die Gäste, angedacht sind pro Tour drei in einem Wagen, von zu Hause ins Alte Stellwerk gebracht und am Abend wieder nach Hause gefahren werden. Da die Caritas-Mitarbeiter mit „Gäste aus der nahen Umgebung“ rechnen, soll keine Fahrt mehr als 30 Minuten dauern.