Neuss: Die Templer-Dame
Aufnahme: Bürgermeisterin Angelika Quiring-Perl ist jetzt Ordensmitglied.
Neuss. Bei dem Namen tauchen sofort Bilder aus dem Mittelalter auf. Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani, der Templerorden. Es gibt ihn - nicht seit dem Mittelalter, schließlich wurde dieser legendenumwobene mächtige Orden vor 700 Jahren aufgelöst, sondern erst wieder seit acht Jahren - auch in Neuss. Seit wenigen Tagen hat der moderne Ritterorden mit alter Tradition ein Ehrenmitglied. Es ist Angelika Quiring-Perl, die stellvertretende Bürgermeisterin.
Im Zisterzienserkloster Langwaden wurde sie feierlich aufgenommen: Wegen ihrer Menschlichkeit und ihres Einsatzes zum Wohle der Stadt, so die Begründung. Sie sei überrascht gewesen, "und natürlich habe ich mich sehr gefreut", sagt die aktive Kommunalpolitikerin. "Spannend" sei für sie die Aufnahme gewesen. Der christliche Orden ist ökumenisch geprägt, und so wurde auch im Kloster ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die Ordensmitglieder trugen dazu ihre spezielle Kluft, und die erinnert an die Ursprünge des Ordens: weiße Mäntel, rotes Kreuz.
Die Komturei in Neuss ist klein, aber aktiv. Die Templer drängen nicht in die Öffentlichkeit, arbeiteten eher im Stillen, berichtet Angelika Quiring-Perl, und Ordensritter Gerd Schwager kann das nur bestätigen. Die Templer spenden, haben gerade erst die Restkosten eines Transports der "Humanitären Hilfe Korschenbroich" nach Bulgarien finanziert. Und sie engagieren sich aktiv zum Beispiel im Kosovo oder in Afghanistan.
Für die Neusser Bürgermeisterin bedeutend: "Dass der Orden in der Ökumene lebt, während andere noch darüber reden, dass er international ist und Männer und Frauen die gleichen Rechte und Pflichten haben."