Neuss: Frings Leben in Bronze

Sechs Bodenplatten am Quirinus zeigen das Schaffen des Kardinals aus Neuss.

Neuss. Er zählt zu den berühmtesten Söhnen der Stadt: Joseph Kardinal Frings. Am Mittwoch jährt sich sein Todestag zum 30. Mal. Das ist ein besonderer Anlass für die Josef-Kardinal-Frings-Gesellschaft, das Denkmal am Quirinus-Münster zu vollenden.

Der Künstler Michael Franke hat dafür sechs Bronze-Reliefs geschaffen, die die Gesellschaft jetzt rund um die Statue am Münster in den Boden ließ. Sie stellen in Bildern und Symbolen das Leben und Wirken des Erzbischofs dar. Am Sonntag segnete Kreisdechant Guido Assmann die Platten.

Frings erblickte 1887 als Sohn eines Fabrikanten das Licht der Welt. Am Quirinus-Gymnasium machte er sein Abitur, von 1922 bis 1924 leitete er ein Waisenhaus in Neuss. 1967 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. 1910 wurde er in Köln zum Priester geweiht. Von 1924 bis 1937 war er als Pfarrer tätig, 1942 wurde er Erzbischof von Köln.

Über die Grenzen des Rheinlands bekannt gemacht hat ihn vor allem das "Fringsen". Mit diesem Wort, das Mundraub bedeuten soll, wurde er in der kölschen Sprache verewigt. Der Begriff geht zurück auf seine am 31. Dezember 1946 in Köln gehaltene Silvesterpredigt.

In dieser rechtfertigte er die Plünderungen von Kohlenzügen wegen der schlechten Versorgungssituation in einem harten Winter. Das Organisieren von Lebensmitteln und Heizstoffen durch Plündern von Kohlezügen nannte man in Köln und Umgebung von da an "fringsen".