Hochstadenstraße in Neuss Geldautomat in Hoisten gesprengt

Hoisten · Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zu Mittwoch einen Geldautomaten in Hoisten gesprengt. Eine Tat, die erneut zeigt: Die Problematik ist im Kreis nicht in den Griff zu kriegen.

Auch am Morgen danach waren noch Glassplitter auf dem Parkplatz zu finden.

Foto: Simon Janßen

Eine laute Explosion in der Nacht, davonrasende Täter – kein Fahndungserfolg. Es ist eine Aneinanderreihung von Geschehnissen, die im Rhein-Kreis Neuss fast schon keine Besonderheit mehr ist. Wie so oft in den vergangenen Monaten informierte die Polizei am Mittwochmorgen über eine Geldautomaten-Sprengung. Diesmal hatten es die Täter auf ein frei stehendes Objekt der VR-Bank neben dem Edeka-Markt an der Hochstadenstraße in Hoisten abgesehen. Wie heftig die Explosion gewesen sein muss, ist auch am Morgen danach noch gut zu erkennen: Mitarbeiter kehren Glassplitter auf, die zum Teil bis auf die gegenüberliegende Straßenseite geflogen sind. Das kleine Häuschen, in dem sich der Automat befindet, ist deformiert, zahlreiche Teile der Verkleidung wurden regelrecht weggeschleudert.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei sind mindestens drei Täter für dieses Bild der Verwüstung verantwortlich. Die Beamten erhielten über Zeugen Kenntnis vom Vorfall. Durch verdächtige Geräusche auf das Geschehen aufmerksam geworden, beobachteten Anwohner zwei Männer, die am „Häuschen hantierten“. Einer der Tatverdächtigen sei dabei im Auto geblieben, seine Mittäter agierten am Automaten. Nach Angaben der Zeugen seien sie anschließend in einem dunklen Pkw (gegebenenfalls Audi oder BMW, wie die Polizei mitteilte) in Richtung Landstraße 142 geflüchtet. Durch die Sprengung wurde der Pavillon erheblich beschädigt, der Geldautomat wurde komplett zerstört. Eine Anwohnerin vor Ort im Gespräch: „Wir haben plötzlich einen lauten Knall gehört, wenig später sahen wir dann das Blaulicht. Wir sind froh, dass an unserem Haus nichts passiert ist.“

Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei verliefen bislang ergebnislos. Ob und wie viel Beute die Täter erlangten und welches Sprengmittel verwendet wurde, ist Gegenstand kriminalpolizeilicher Ermittlungen. Weitere Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 02131 3000 mit dem Kriminalkommissariat 14 in Verbindung zu setzen.

Nicht nur in Neuss, sondern auch in Viersen und Gütersloh wurde in der Nacht zu Mittwoch ein Geldautomat gesprengt. Mögliche Zusammenhänge werden grundsätzlich überprüft, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes mitteilt, das bereits eine eigene Ermittlungskommission namens „Heat“ für Fälle dieser Art gebildet hat. Die jüngste Tat in Hoisten stellt erneut unter Beweis: Das Problem im Rhein-Kreis Neuss – mittlerweile ein regelrechter Hotspot für Automatensprengungen – ist nicht in den Griff zu kriegen. Erst vor gut einer Woche hatten Täter in Uedesheim zugeschlagen, Ende September wurde Rosellerheide heimgesucht.