Neuss: Kein Markt für Grundstücke

Die Zahl der Käufe blieb auf dem niedrigen Niveau von 2007 und 2008. Der Gesamtumsatz ist weiter rückläufig.

Neuss. Das Angebot ist gut aufgebaut und verschafft einen Überblick über den Grundstücksmarkt in ganz Nordrhein-Westfalen. Eine Eigentumswohnung in Neuss, neu gebaut, 100 Quadratmeter groß: Im Schnitt zu kaufen für 230 000 Euro. Ein Mittelwert, den ein Internetportal des Landes unter dem Namen borisplus bietet. Dort sind alle Bodenrichtwerte des Landes ausgewertet, und es findet sich auch der Grundstücksmarktbericht 2010 des Gutachterausschusses der Stadt Neuss.

Hier hat die Verwaltung soeben die Entwicklung des Grundstücksmarktes im vergangenen Jahr dargestellt. Es war, wie zu erwarten, ein überwiegend schlechtes Jahr. Schon 2007 und 2008 wurde wenig gekauft, das niedrige Niveau hat sich mit 1271 Fällen gehalten. Zum Vergleich: 1993 gab es 2386 Verkäufe. Der Umsatz ist sogar weiter rückläufig und erreichte mit 260 Millionen Euro den niedrigsten Wert der vergangenen 15 Jahre. Nur eine Transaktion hatte ein Volumen von mehr als 10 Millionen Euro.

Zurückgegangen ist auch die Zahl der Verkäufe von unbebauten Grundstücke. Schwerpunkte waren in diesem Segment Flächen Am Fährweg in Grimlinghausen, Am Nehrungskamp in der nördlichen Furth und am Marianum im Stadionviertel.

Auf einem neuen Tiefstand seit Beginn der Auswertungen lag 2009 der Verkauf von unbebauten Gewerbe- und Industriegrundstücken (Umsatz: 1,8 Millionen Euro).

Einen leichten Anstieg registrierten die Statistiker bei Käufen von neu gebautem Wohnungseigentum. Dabei ging es vor allem um Wohnungen mit gehobener Ausstattung in guten Wohnlagen. Der Durchschnittspreis lag bei etwa 2400 Euro je Quadratmeter.

Und es gibt auch eine positive Meldung: Mit fast 102 Millionen Euro wurden im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser die höchsten Umsätze seit 2005 erzielt. Das Preisniveau blieb fast unverändert.