Neuss sichert Klassenerhalt in der Ersten Bundesliga

Blau-Weiss gewinnt mit 6:0 in Nürnberg. Zuvor gab es ein 3:3 gegen Köln.

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Die Siegesfeier fiel verhalten aus. Doch das hatte einen einfachen Grund: Außer Spielern und Teamverantwortlichen waren nicht so wirklich viele Neusser nach Nürnberg gereist, um das „Schicksalsspiel“ des TC Blau-Weiss live zu erleben. Die, die da waren, fielen sich gegen 15.30 Uhr um den Hals: Spitzenspieler Jurgen Zopp hatte mit seinem 6:7, 6:4, 10:6-Erfolg über den Italiener Andrea Arnaboldi gerade den vierten und siegbringenden Einzelzähler für die Gäste eingefahren — und damit dem Rekordmeister ein weiteres Jahr in der Tennis-Bundesliga gebucht. Falls die wirtschaftlichen Gegebenheiten mit dem sportlichen Abschneiden Schritt halten.

„Wir nehmen hoffentlich ein bisschen Rückenwind aus dem erfolgreichen Wochenende mit in die Sponsorengespräche, die in dieser Woche anstehen“, sagte ein sichtlich erleichterter Dietmar Skaliks, nachdem mit dem 6:0 über Nürnberg der erste Saisonsieg von BW unter Dach und Fach war. Aufsteiger Nürnberg muss hingegen wieder absteigen.

Team-Manager Skaliks war aber auch ehrlich genug, zuzugeben: „Wenn es in diesem Jahr zwei Absteiger gegeben hätte, wäre es verdammt eng geworden für uns.“ Weil der Erfurter TC Rot-Weiß sein Team jedoch schon lange vor dem ersten Ballwechsel aus finanziellen Gründen abgemeldet hatte, reichten den Neussern zwei Unentschieden (gegen Köln am vergangenen Freitag und gegen Düsseldorf) und der Sieg in Nürnberg zum Verbleib im Oberhaus.

Den machten am Sonntag neben der estnischen Nummer eins der Rumäne Adrian Ungur (6:2, 4:6, 10:8 gegen Gianluca Naso), der Italiener Filippo Volandri (6:2, 6:2 gegen Matthias Wunner) und der Kroate Antonio Veic (7:5, 6:2 gegen Johannes Härteis) sowie die Doppelsiege von Ungur/Volandri (6:3, 6:3 gegen Arnaboldi/Naso) und Zopp/Veic (6:3, 6:3 gegen Härteis/ Daniel Uhlig) perfekt.

Die in den vorngegangen Partien reichlich eingesetzte deutsche Fraktion war nur zum Anfeuern und Jubeln ins Frankenland gereist, wird aber in den noch ausstehenden Heimspielen gegen Krefeld (Sonntag, 11 Uhr) und Halle eine Woche später ausreichend Gelegenheit bekommen, sich zu präsentieren. Mehr, gibt Skaliks offen zu, gibt der Etat nicht her.

„Wir haben den Kopf noch mal aus der Schlinge gezogen, die schon nicht mehr so ganz offen war“, sagt Skaliks, der mit Blick auf die aktuelle Bundesliga-Tabelle einen angenehmen Nebeneffekt sieht: „Wir stehen mal wieder vor Düsseldorf . . .“