Ahrweiler bleibt Grenadier-Major

Er warb dafür, Flüchtlinge willkommen zu heißen.

Neuss. Die Familiennamen der Grenadiere standen im Mittelpunkt der Rede des soeben wiedergewählten Grenadiermajors Markus Ahrweiler. Neben den typischen Nachnamen „aus allen Teilen Deutschlands“, seien viele andere Länder vertreten: Süd- und Osteuropa, der Balkan „oder sogar aus Nigeria“. Um Grenadier zu werden, müsse „man nicht Ahrweiler heißen“. Engagiert warb der Major dafür, Flüchtlinge in Neuss willkommen zu heißen. „Vielleicht marschieren deren Söhne bald auch in unseren Reihen mit.“ Bei den Grenadieren sei jedenfalls „kein Platz für Fremdenfeindlichkeit.“

Zuvor war Ahrweiler, der aus dem Zug „Quiri’Nüsser“ stammt, einstimmig im Amt bestätigt worden. Der alte und neue Major bestimmte in der vollbesetzten Stadthalle Markus Degen („Mer könne jet“) wiederum zu seinem Adjutanten. Anschließend wählte die Versammlung Michael Gräff („Santa Lucia“) erneut zum Hauptmann. Die drei Hochchargierten führen in diesem Jahr 1547 Grenadiere über den Markt. Vorsitzender Rainer Halm begrüßte zahlreiche Ehrengäste. An ihrer Spitze stand Schützenkönig Markus I. Reipen. Halm dankte dem König besonders für sein soziales Engagement und nannte das geplante Kinderschützenfest am 16. August (13 Uhr) auf dem Münsterplatz als Beispiel. Diese Veranstaltung richte sich nicht nur an Kinder, sondern vor allem an ältere und benachteiligte Menschen. Rainer Halm lud auch alle Grenadiere zu diesem Kinderschützenfest ein.

Die bevorstehende Wahl zum Neusser Bürgermeister wurde vom Vorsitzenden ebenso zum Thema gemacht. Halm betonte zwar die politische Neutralität des Grenadierkorps, rief aber dennoch dazu auf, dass der nächste Bürgermeister ein Grenadier sein möge. Da sowohl Thomas Nickel (CDU), als auch Reiner Breuer (SPD) dem schwarz-weißen Korps angehören, dürften die Chancen nicht schlecht stehen, dass Halms Wunsch in Erfüllung gehen könnte.

Beide Kandidaten nahmen an der Versammlung teil. Der „Badenweiler-Marsch“ bildete schließlich den Auftakt zum Heimgeleit des Majors. Über den Hauptstraßenzug zogen die Grenadiere bis zum Drusushof, wo der Vorbeimarsch an Major Markus Ahrweiler sowie Oberst Dr. Heiner Sandmann erfolgte.