Die Schützen erweisen ihrem König bei der Parade die Ehre

Die St. Sebastianus Bruderschaft feierte Schützenfest.

Foto: Anja Tinter

Holzbüttgen. Für Kälte, Sturm und Regen am Königsehrenabend vor gut einer Woche werden die Holzbüttger Schützen jetzt mit bestem Wetter zum Schützenfest entschädigt. Das Königspaar, Herbert (68) und Irmhild Junkers (68) kommt beim Volk sehr gut an. Die Holzbüttger sind gespannt, ob sich beim Königsvogel-Schuss morgen Nachmittag ein Nachfolger finden wird.

Am Samstag am Ehrenmal wurde Brudermeister Volker Schöneberg ein wenig philosophisch. Dort, wo der Toten gedacht wird, steht für ihn fest: „Mit dem Tod ist längst nicht alles vorbei.“ Und er kritisierte indirekt die massiven Plakatierungen mit den Konterfeis der Bürgermeister-Kandidaten: „Uns hätten als Straßenschmuck ein paar bunte Fähnchen genügt.“ Die gut besuchte Messe zelebrierte Pfarrer Gregor Ottersbach, seine evangelische Kollegin Maike Neumann erzählte von einem Flüchtling, der die Uniformierten mit ihren „Waffen“ gesehen habe und dann erfreut feststellte, dass Blumen in den Gewehrläufen steckten.

Bei den Paraden gab es wieder viel zu sehen — und zu hören: Jupp Rütten wird im Laufe dieses Schützenfestes rund 65 Schuss mit seinem Handböller abgeben — jede Menge Schall und Rauch also. Vorneweg marschierte „In Treue fest“ mit einem imposanten Schellenbaum, besonders beeindruckend beim 1. Neusser Fanfarencorps: die beiden Sousaphone — zwei Musiker spielten diese amerikanische Basstuba. Im Festzelt waren in den Vorjahren zwar schon einmal mehr Besucher, insgesamt dürfte die Bruderschaft mit der Resonanz jedoch zufrieden sein. Und mit der Treue ihrer Schützen auch: In diesem Jahr gab es viele Jubilare.

Auch der demografische Wandel macht den Holzbüttger Schützen keine Angst: „Wir haben zurzeit 88 Jungschützen“, verriet Jungschützenmeister Sebastian Corsten. Er verlieh Christoph Gaspers die Goldene Nadel des Edelknabencorps und lobte: „Er hat sehr viel mit den Edelknaben unternommen und war ein Freund der Jungs.“. Nils Steinhauer wurde zum Edelknabenkönig gekrönt. Kaplan Eduard Balagon, der nach Düsseldorf versetzt wird, erklärte, dass er dem Jägerzug „Jägerblut“ die Treue halten werde. Man munkelt, dass er irgendwann einmal Holzbüttger Schützenkönig werden möchte.