Neuss: Vom goldenen Schild bis zum Brustpanzer
Im Schützenmuseum werden die Königsgeschenke seit 1882 gezeigt.
Neuss. In Banktresoren, zu Hause bei ehemaligen Schützenkönigen oder in öffentlichen Einrichtungen wie dem Zeughaus - Britta Spies und Martin Bock vom Rheinischen Schützenmuseum wurden bei ihrer Suche nach Geschenken, die die Schützenkönige seit 1882 traditionell dem Neusser Bürger-Schützen-Verein schenkten, an verschiedenen Orten fündig. Rund 100 Objekte sind in den vergangenen Monaten dabei zusammengekommen. Von Sonntag, 18. Juli, 15 Uhr, bis zum 26. August sind sie in der Sonderausstellung "Gewidmet von..." zu sehen.
In der zweiten Etage des Schützenmuseums an der Oberstraße stehen und hängen nun die verschiedenen Geschenke, die die Schützenkönige gegen Ende der jeweiligen Amtszeit - früher beim Königsmahl, heute beim Königsehrenabend - ihrem Verein überreichten.
Traditionellen Schenkungen wie silberne und goldene Ketten sowie Geschirrteile sind in Vitrinen ebenso zu sehen, wie Anhänger der Königskette, restaurierte Flaggen, Brustpanzer, Schwerter oder Orden. "Wir haben einige Originale von ehemaligen Amtsträgern und verschiedenen Institutionen ausleihen können", berichtet Spies.
Andere Ausstellungsstücke seien Schenkungen, von einigen gibt es lediglich Fotos oder Gipsabdrücke. Ein solcher Abdruck wurde beispielsweise von einer Tafel mit einem Schützenfest-Motiv gemacht, die an der Außenwand des Zeughauses angebracht ist. "Diese Tafel war 1972 ein Geschenk von Heinz Günter Hüsch.
Sie ist eines der vielen Geschenke an öffentlichen Orten, die wir unmöglich ins Museum holen konnten", spielt Spies auf Königsgeschenke wie die Skulptur "Städtwächter" oder die Königsstele (Krämerstraße) an.
Wie Britta Spies erklärt, stehen diese Geschenke exemplarisch dafür, dass die Schenkungen seit den 1970er Jahren nicht mehr nur allein für den Schützenverein, sondern auch für die Stadt Neuss bestimmt seien.