Neusser HV sichert sich erstmals die Teilnahme am DHB-Pokal

Die Mannschaft von Trainer Ceven Klatt gewinnt ihr letztes Drittliga-Saisonspiel in eigener Halle gegen den Soester TV mit 27:24 (14:11).

Foto: NHV

Neuss. Ein Galastück bot der Neusser HV seinem Publikum im letzten Heimspiel der Saison nicht an. Und trotzdem bekam Trainer Ceven Klatt nach dem 27:24-Erfolg (Halbzeit 14:11) des Handball-Drittligisten über den Soester TV das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht. Und das ist nachvollziehbar, blickt der 32-Jährige doch auf starke Wochen zurück: Seit seinem Amtsantritt am 16. Januar zum Match in Ratingen (34:29) hat der Nachfolger des zurückgetretenen Jens Sieberger neun seiner 13 Partien gewonnen, Niederlagen setzte es in dieser Zeit nur gegen die Top-Klubs HSG Krefeld (25:32), TV Korschenbroich (22:23), VfL Fredenbeck (26:27) und Leichlinger TV (33:35). Der verdiente Lohn ist der erstmalige Einzug in den DHB-Pokal und die Hoffnung auf ein Duell mit dem Deutschen Meister und mehrfachen Champions-League-Gewinner THW Kiel.

Gegen die mit Macht um ihre letzte Chance im Kampf um den Klassenverbleib ackernden Soester tat sich der Neusser HV zunächst ziemlich schwer. Rund 650 Zuschauer, darunter auch die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss Tigers, sahen in der Anfangsphase extrem fahrig aufspielende Hausherren, deren von zahlreichen Fehlwürfen und Unkonzentriertheiten geprägter Auftritt den keineswegs überragenden Gästen bis zur 26. Minute (11:9) eine Zwei-Tore-Führung bescherte. Als besonders effektvoll erwies sich dabei die taktische Variante von Soests Trainer Dirk Lohse, den mit einem gelben Leibchen ausgestatteten Luis Gran als siebten Feldspieler aufs Parkett zu schicken. Kein Wunder, dass sich Klatt mit der Leistung seiner Jungs „in den ersten 20 Minuten“ ganz und gar nicht „einverstanden“ zeigte. „Bezeichnend ist doch, dass wir schon da zehn unserer 17 Fehlwürfe hatten.“ Erst ein Zwischenspurt von 9:11 auf 14:11 (30.) brachte die Neusser zurück in den Sattel.

Geschlagen waren die wacker kämpfenden, vor allem im Rückraum aber harmlosen Soester noch nicht. Lohse fand sogar: „Abgesehen von zwei Schwächephasen waren wir über 50 Minuten ganz gut am Drücker.“ Weil der NHV, der vor dem Spiel die ausscheidenden Akteure Ivan Cosic und Markus Breuer verabschiedet hatte, indes überragende Handballer wie Christopher Klasmann (neun Tore, 5/5 Siebenmeter), Niklas Weis (5) und Kreisläufer Philip Schneider (5) in seinen Reihen hat und darüber hinaus „auch als Mannschaft immer mehr zusammenwächst“, so Klatt, geriet er nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Klatt: „Wir sind auf einem sehr guten Weg.“