Neusser über Papst Benedikt: „Mit vielen Problemen überfordert“

Die Neusser zeigen Respekt und Bewunderung für den scheidenden Papst.

Neuss. Papst Benedikt XVI. ist durch die Zusammenarbeit mit Erzbischof Josef Kardinal Frings mit Neuss verbunden. Außerdem war die Freude groß, als der Papst das Quirinusmünster im 800. Jahr seiner Grundsteinlegung 2009 zur päpstlichen Basilika erhoben hat. Deshalb wollten sich auch am WZ-Mobil auf dem Markt viele Menschen zu seinem Rücktritt äußern.

Helmut Mertens fällt es schwer, den Rücktritt einzuordnen: „Die wahren Gründe dafür kennen wir nicht“, sagt er. „Sympathisch ist er mir schon. Wer weiß, wen wir jetzt als Papst bekommen.“ Dass wirklich nur der Gesundheitszustand von Benedikt XVI. für die Entscheidung ausschlaggebend war, bezweifelt auch Roland Beyna: „Man weiß ja nicht, welche Knüppel ihm aus der zweiten Reihe zwischen die Beine geworfen wurden.“ Er und seine Frau Karin mögen den Papst: „Ich fand ihn toll. Wir wollten nach Rom, um ihn live zu sehen, aber haben es nie geschafft“. sagt Karin Beyna. Zumindest die Heimatstadt des Papstes haben sie auf einer Reise besichtigt.

„Ich finde es mutig, dass er den Schritt gewagt hat“, sagt Ria Mense. Mit dem Wirken von Benedikt XVI. ist sie zufrieden: „Aber ich glaube, er war mit den vielen Problemen überfordert.“ Diese Einschätzung teilt Marion Violett-Puder: „Er hinterlässt Probleme, die noch Jahre bestehen werden.“ Verantwortlich macht sie den Papst dafür nicht. „Diese Probleme konnte er gar nicht lösen, und auch sein Nachfolger wird es schwer haben.“

Ebenfalls positiv bewertet Michael Becker den Rücktritt: „Ich finde das in Ordnung. Von dem Nachfolger verspreche ich mir trotzdem nicht viel. Bei schwierigen Themen wie Abtreibung ticken die Kandidaten sowieso alle gleich.“ In Bezug auf den Rücktritt gibt Josef Schäpers ihm recht: „Viele Menschen wissen nicht, wann der richtige Zeitpunkt für einen solchen Schritt gekommen ist, und klammern sich an ihrem Amt fest. Das erlebt man in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens immer wieder.“