Verunsicherung ist noch groß

Deutsche Bank in Neuss blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurück. 2013 hält aber jede Menge neue Herausforderungen parat.

Neuss. 2012 sei ökonomisch ein sehr gutes Jahr gewesen, sagt Elke Claßen, Filialleiterin der Deutschen Bank in Neuss. Das lasse sich am steigenden Dax ebenso wie an der geringen Arbeitslosigkeit ablesen. „Dennoch spüren natürlich auch wir die Verunsicherung der Kunden durch die zurückliegende Finanzkrise.“

Der Beratungsbedarf sei auch wegen der dauerhaft niedrigen Zinsen hoch. Dass die Deutsche Bank dabei hohe Kompetenz genieße, lasse sich an den steigenden Geschäftszahlen festmachen (siehe Kasten), die in allen Bereichen eine ansteigende Tendenz aufweisen würden.

Breit aufstellen bei Depots, mehr Risiko eingehen bei Anlagen, wenn eine höhere Rendite erreicht werden soll — das sei die Marschroute bei der Deutschen Bank, so Claßen, „denn das Nie-drigzinsumfeld wird uns 2013 voraussichtlich erhalten bleiben“. Ein großes Augenmerk der Kunden werde aber vor allem auf die Erfüllung des Traum vom Eigenheim gelegt. „Die Baufinanzierung gehörte 2012 wieder zu unseren erfolgreichsten Geschäftsfeldern“, sagt Claßen.

Für Klaus Jannott, Leiter des Bereichs Firmenkunden (3200 in Neuss), genießt die Kreditvermittlung bei einer langfristigen Finanzierungssicherheit ebenso Priorität wie die Begleitung der Kunden bei internationalen Geschäften oder das Risikomanagement, etwa bei schwankenden Währungen.

„Unsere größte Herausforderung wird aber die Einführung von Sepa sein“, sagt Jammott, der damit die EU-Richtlinie zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrs ab dem 1. Februar 2014 meint, wenn nationale Lastschriften und Überweisungen ihre Gültigkeit verlieren. „Wir müssen unsere Kunden darauf vorbereiten, bevor sie plötzlich keine Gehälter mehr auszahlen können“, betont Jannott.

Christian Bock, Leiter des Bereichs Wealth Management, einer erweiterten Form des Private Bankings für vermögende Kunden, hat für seinen Bereich einen klaren Trend erkannt: „Es gibt eine Renaissance der Aktie.“